Die Glasfaserversorgung in Schuttertal ist gesichert. Bis 2024 sollen auch die Außenbezirke ausgestattet sein. Foto: Schuldt

Die Gemeinde Schuttertal erhält schnelles Internet. Insgesamt 8,1 Millionen Euro Fördermittel der Bundesregierung fließen in den Glasfaser-Ausbau, der auch die Außenbezirke einschließen soll. Bis Ende 2024 soll der Ausbau abgeschlossen sein.

Schuttertal - Grünes Licht für den staatlich geförderten Glasfaserausbau in Schuttertal: Bürgermeister Matthias Litterst und Hauptamtsleiter Wolfgang Wölfle haben von der Firma Breitband Ortenau den Förderbescheid des Bundes in Empfang genommen. Mithilfe der Bundesmittel in Höhe von 8,1 Millionen Euro, die durch eine nachgelagerte Förderung des Landes noch einmal aufgestockt werden, sollen bis Ende 2024 rund 280 besonders unterversorgte Gebäude in Dörlinbach, Schweighausen und Schuttertal Zug um Zug an das Turbointernet angeschlossen werden, heißt es in der Pressemitteilung der "Breitband Ortenau", die für die Gesamtkoordination des Glasfaserausbaus in 47 von 51 Gemeinden der Ortenau verantwortlich ist.

"Wir freuen uns, dass wir nach langer Planungsphase nun Gewissheit haben und dank der Bewilligung jetzt auch die Außenbereiche unserer Ortschaften mit Glasfaser versorgen können", zeigte sich Bürgermeister Litterst erfreut. Mit Blick auf heutige und zukünftige Anforderungen sei gerade in abgelegeneren Bereichen die Internet-Versorgung bisher mangelhaft, fügte er an.

"Können uns nun den Anforderungen stellen"

"Schnelle, für technische Anwendungen und Anforderungen der heutigen Zeit ausgelegte Bandbreiten gehören im 21. Jahrhundert genauso zur Daseinsfürsorge einer Kommune wie Strom, Wasser und Abwasser und sind ein zentraler Standortfaktor", erklärte Litterst. Für die Wirtschaft, den Tourismus, das Handwerk und die Bildungseinrichtungen sei der Breitbandausbau von zentraler Bedeutung. "Deswegen bin ich froh", so der Bürgermeister, "dass es nun bald losgehen kann und wir uns den Anforderungen einer mehr und mehr digitalisierten Welt in Zukunft stellen können."

Nach einem im Oktober durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr überraschend angekündigten vorläufigen Förderstopp bis Jahresende herrsche bei vielen Kommunen Unsicherheit, in welcher Form und in welchem Zeitrahmen die bereits vorbereiteten Ausbauplanungen in den Ortschaften umgesetzt werden könnten, betonte Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau.

"Umso mehr freut es uns für die Gemeinde Schuttertal, dass sich der gemeinsame Planungsaufwand der vergangenen Monate gelohnt hat und der beantragten Förderung voll entsprochen wurde", fügte Glöckl-Frohnholzer an. Die Investitionskosten von etwa 13,5 Millionen Euro für das geförderte Netz werden nun zu 90 Prozent von Bund und Land übernommen. Die Tarife für die einzelnen Internetdienstleistungen werden durch die Firma "Vodafone Deutschland" als Pächterin des öffentlich geförderten Netzes angeboten.

Zentrale Bedeutung für Wirtschaft, Bildung und Tourismus

Für jene Adressen in Schuttertal, die derzeit mit mehr als 100 Megabit pro Sekunde im Downloadbereich versorgt sind, greife die staatliche Förderung in der Regel nicht, erläuterte Josef Glöckl-Frohnholzer. Dort komme das hybride Ausbaumodell der Breitband Ortenau zum Tragen, das eine passgenaue Kombination aus staatlich gefördertem sowie einem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch private Telekommunikationsdienstleister vorsehe. In Schuttertal werde das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) das Netz ab 2023 eigenwirtschaftlich ausbauen und die Tarife vermarkten.

Sowohl beim eigenwirtschaftlichen als auch beim geförderten Ausbau erfolge die Verlegung der Hausanschlüsse in der Regel kostenlos oder zu einem reduzierten Preis, so Glöckl-Frohnholzer weiter.