Was vor Jahren im Feuerwehrbedarfsplan ausgearbeitet wurde, wurde in den vergangenen Wochen und Monaten mit der Auslieferung neuer Feuerwehrfahrzeugen umgesetzt. Nun wurde der neue Fuhrpark feierlich übergeben.
Kappel-Grafenhausen - "Die Welt ist aus den Fugen geraten, und die Sicherheit in der wir glaubten zu leben, ist nicht mehr existiert", erklärte Kommandant Timo Hilß in seiner Begrüßung. Extremwetterereignisse, wie Starkregen, oder extreme Trockenheit führten den Menschen vor Augen, dass der Klimawandel im vollen Gange sei. All das wirkt sich auf die Arbeit der Feuerwehr aus, welche in den letzten Jahren mit steigenden Einsatzzahlen konfrontiert sind, so Hilß weiter.
Fahrzeuge sind auch für einen Einsatz im Naturschutzgebiet Taubergießen geeignet
"Ehrliche und sachliche Diskussionen und Argumente gingen voraus", berichtete Bürgermeister Jochen Paleit über die Workshops von Feuerwehr, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung, die der Anschaffung der neuen Fahrzeuge vorausgingen, bevor Gemeinderat und Verwaltung einen großen Batzen Geld in die Hand nahmen und der Neuanschaffung von Kommandowagen (KdoW), Löschgruppenfahrzeug (LF20 KatS) und Boot (RTB 1) zustimmten. Allen Verantwortlichen sei es wichtig, dass die Feuerwehr schlagkräftig aufgestellt ist – auch im Hinblick auf Einsätze im Naturschutzgebiet Taubergießen oder auf dem Wasser.
Bürgermeister lobt gute interkommunale Zusammenarbeit
Der Dank von Paleit ging auch nach Rust und Schwanau für die gute interkommunalen Zusammenarbeit von Feuerwehr und Gemeindeverwaltung. "Eine gute Entwicklung für die Feuerwehr von Morgen, ist das richtige Konzept dieser Neuanschaffung", betonte Kommandant Florian Bachmann aus der Gemeinde Rust, mit der Kappel-Grafenhausen gemeinsam das Boot für Taubergießen, Rhein und Polter nutzen wird. Dafür ging ein besonderer Dank an Esca Faller, Mike Rinkenauer, Jonas Göppert und Frank Baumann, die für das Wasserrettungskonzept verantwortlich sind. Bürgermeister Jochen Paleit und Rusts Rathauschef Kai-Armin Klare wurden vom Kommando für die gute Zusammenarbeit mit einem T-Shirt überrascht.
"Nicht nur auf die neueste Technik ist die Feuerwehr angewiesen, sondern auch auf die verantwortlichen Einsatzkräfte, die diese bedienen und bei Ernstfall richtig einsetzen müssen. Während sich die Bevölkerung darauf verlässt, dass die Feuerwehr kommt und Hilfe bringt, zittern oftmals die Angehörige zu Hause um ihre Liebsten, die sich im Einsatz befinden", so Diakon Christoph Franke. So wurden nicht nur die neuen Fahrzeuge sondern auch die Einsatzkräfte mit Gebeten und Segen unter den Schutz Gottes und des Heiligen Florians, Schutzpatron der Feuerwehr, gestellt. Im Anschluss der Feierlichkeiten konnten die neuen Fahrzeuge besichtigt werden.
Das sind die neuen Fahrzeuge
Kommandowagen: Allrad: 212 PS; mögliche Zuladung: eine Tonne: Wattiefe: 80 Zentimeter; Ladefläche für den Transport von Material in unwegsamen Gelände oder der Rettung von Personen aus unwegsamen Gelände
Löschgruppenfahrzeug LF 20 KatS: Fahrgestell: MAN Allrad; Fahrzeugpumpe 3500 Liter pro Minute; 600 Meter B-Schläuche; mobiler Wasserwerfer mit 2500 Liter pro Minute; Wattiefe von 80 cm
Boot RTB 1: Hersteller: Barro Bootsbau; Länge: vier Meter; Breite: 1,6 Meter; Außenborder mit 15 PS; maximale Besatzung fünf Personen