Um seinen Mitarbeiter Refet Iseni doch noch in seinem Zwei-Mann-Betrieb weiter beschäftigen zu dürfen, hat Malermeister Peter Lachenmaier eine Petition gestartet.
Auf der Internet-Plattform innn.it hat Malermeister Peter Lachenmaier zusammen mit seiner Frau, seinem bisherigen Mitarbeiter Refet Iseni und weiteren Familienangehörigen eine Petition gestartet. „Stoppt die Abschiebung meines Mitarbeitenden und seiner Familie!“, heißt ihre Überschrift.
Die Petition richtet sich an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Bundesregierung Deutschland und die Härtefallkommission. „Wir möchten diese Petition sowohl dem BAMF als auch den kommunalen, regionalen und Landtagspolitikern zukommen lassen“, schreibt Lachenmaier im Petitionstext.
27 440 Unterstützer
Stand Mittwoch, 15.30 Uhr, zählte die Petition schon 27 440 Unterstützer, die sich mit ihren Unterschriften hinter das Anliegen stellen, und täglich werden es mehr. Das Thema verbreitete sich über die soziale Medien und die Berichterstattung.
Ausführlich beschreibt Lachenmaier im Text der Petition seinen Betrieb, wie Iseni nach langer Irrfahrt nach Schenkenzell in der Sonne gelandet ist, sich bei ihm um Arbeit bemühte, sich sehr gut bewährte und später sogar mit seiner Familie in eine eigene Wohnung in Schenkenzell ziehen konnte.
Arbeitserlaubnis weg
Doch von meinem Tag auf den anderen habe er seinen engagierten und zuverlässigen Mitarbeiter verloren .
„Vor kurzem - Ende Juli 2024 -kam ein Schreiben von der Ausländer-Behörde des Landratsamtes Rottweil. Ein Termin vor Ort musste her und ich begleitete Ihn. Denn in dem Schreiben stand, dass seine Arbeitserlaubnis - ausgestellt bis ins Jahr 2025 - mit sofortiger Wirkung erloschen sei, was für mich als Arbeitgeber natürlich ein Debakel ist“, berichtet Lachenmaier. Der einzige Grund, warum noch keine Abschiebung stattfinden könne, sei, dass die Familie noch keine Pässe für ihr Heimatland besitze, und dass das Asylverfahren für die jüngste Tochter im Moment noch in der Schwebe hänge. „Hier wurde der Einspruch gegen die Ablehnung eingelegt, weil wir dem Anwalt sofort Druck gemacht haben“. Es könne doch nicht sein, dass eine junge arbeits- und integrationswillige Familie abgeschoben wird, nur „weil Ämter stur ihren Prozessen folgen“, klagt er.
Existenz bedroht
Das große Problem, vor dem er jetzt steht, fasst er in der Petition so zusammen. „Ich habe unter anderem verschiedene Baustellen im öffentlichen Bereich angenommen. Diese wurden auch entsprechend bestätigt und sind zeitlich stramm eingetaktet. Da mir nun mein Bester und einziger Kollege genommen wurde, stehe ich jetzt vor dem Risiko, dass Auftraggeber bei Nicht-Einhaltung von Fristen Ansprüche einklagen können - das wird also teuer. Das kann ich als aktuelle One-Man-Show einfach nicht leisten. Am Ende des Ganzen ist diese Situation für mich und meine Familie absolut Existenz bedrohend“.