Refet Iseni wurde nach Nordmazedonien abgeschoben – obwohl er eine gut integrierte Fachkraft war. Wie die Behörden mit dem Fall umgegangen sind, ist fragwürdig, meint unser Autor.
Refet Iseni hätte nicht abgeschoben werden dürfen. Er hat hart gearbeitet, um sich und seiner Familie in Schenkenzell eine Existenz aufzubauen, war für Malermeister Peter Lachenmaier unverzichtbar. Er lernte Deutsch, seine Kinder gingen hier zur Schule. Eine hervorragend integrierte Fachkraft – also genau das, was Deutschland so dringend braucht.
Das einzige Argument für seine Abschiebung wiegt allerdings schwer: Dass die Behörden nach Rechtsvorschriften handeln und keine Willkür walten lassen, ist richtig. Aber es muss einen Weg geben, dass jemand wie Iseni dauerhaft hier leben und arbeiten darf, ohne erst aus- und nach monatelanger Sperre wieder einreisen zu können.
Und wenn ohnehin klar war, dass es keine Aussicht auf Asyl gibt, bleibt die Frage, warum Iseni überhaupt eine Arbeitserlaubnis ausgestellt wurde, er vier Jahre bleiben und sich integrieren durfte – nur damit dann plötzlich hart durchgegriffen wird?
Nach der Abschiebung darf Iseni nun 30 Monate lang nicht einreisen. Es bleibt zu hoffen, dass das Verbot verkürzt wird. Deutschland kann sich glücklich schätzen, wenn er mit seiner Familie hierher zurückkommt.