Hauptversammlung: Ingrid Trautz (91) gibt ihr langjähriges Ehrenamt als Schriftführerin in jüngere Hände
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Aktiven Selbsthilfegruppe Miteinander (ASM) stand die Verabschiedung der 91-jährigen Schriftführerin Ingrid Trautz. Nach über drei Jahrzehnten im Dienste der Gruppe beendete sie auf eigenen Wunsch ihr Amt. Nachfolger wird nach eindeutigem Votum Andreas Bühler.
Nagold. Bei der Jahreshauptversammlung der ASM, der ersten nach der langen coronabedingten Pause, blickte der Vorsitzende Kurt Brei gleich auf zwei Jahre zurück, in denen die Selbsthilfegruppe viel geleistet hat.
Neben den turnusmäßig anstehenden Vorstandswahlen verlas die betagte Schriftführerin Ingrid Trautz während der Zusammenkunft im Vereinsheim auf dem Teufelwerk-Areal ein Abschiedsgrußwort. Anlässlich ihres Ausscheidens aus der aktiven ehrenamtlichen Tätigkeit im Ausschuss, blickte sie dabei auf die vergangenen 31 Jahre zurück. Sie war mit ihrer Familie 1981 aus Marburg nach Baden-Württemberg gekommen und hatte dabei in ihrer Heimat alles hinter sich gelassen. Sie sprach dabei auch über ihre kranke Tochter Christa, deren Aufenthalt in einer Spezialklinik und die binnen Kürze geknüpften Kontakte zur ASM beim Weihnachtsmarkt, die regelmäßig besuchten Gruppenabende und die hierbei entstandenen Freundschaften. Auch die Tage der Begegnungen waren ihr in ebenso guter Erinnerung wie die Ausflüge mit den eigenen Bussen der ASM. "Ich habe meine Arbeit als Schriftführerin immer mit viel Lust und Spaß am Schreiben erledigt", sagte sie und sprach auch über den Frust zum Ende dieses Ehrenamtes, als sie der Auffassung war, dass bei ihr nichts mehr gut und zu ihrer Zufriedenheit gelaufen sei. Sie war sich zu diesem Zeitpunkt im hohen Alter sicher, dass es Zeit wurde, diese Aufgabe in jüngere Hände zu übergeben. Dabei sprach sie über die Offenheit und die Wertschätzung innerhalb der Gruppe, die Chronik, die sie geschrieben hatte, auch zu den zahlreichen Belobigungen für den Vorsitzenden Kurt Brei.
Trautz möchte weiterhin dabei sein
Dankbar zeigte sich Ingrid Trautz, dass sie trotz angeschlagener Gesundheit bei der Jahreshauptversammlung die Mitglieder der ASM wiedersehen durfte. Sie bleibt auch weiterhin Mitglied der Selbsthilfegruppe und möchte deren Veranstaltungen, insbesondere die Kaffeerunden besuchen. Aus ihrem langjährigen Ehrenamt verabschiedeten sie der Vorsitzende und seine Stellvertreterin Bettina Müller mit einem Blumengruß und Leckereien im Geschenkkorb.
Monika Siedner und Nurcan Dürr wurden ebenfalls verabschiedet. Bei den anstehenden Vorstandswahlen kandidierten sie nicht mehr für die Ämter als Kassenprüferinnen. Auch Heike Brei, kann aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit als Sozialpädagogin ihr Amt und die damit verbundenen Abendtermine als Beisitzerin nicht mehr wahrnehmen. Nach 20-jähriger Ehrenamtstätigkeit wurde sie deshalb von ihrem Ehemann Kurt Brei verabschiedet.
Bei den sich anschließenden Vorstandswahlen, die durch Ortwin Arnold, Geschäftsführer beim Job Center und seinen zwei charmanten Mitarbeiterinnen durchgeführt wurden, konnten alle Ämter besetzt werden. Sowohl der Vorsitzende Kurt Brei als auch die zweite Vorsitzende Bettina Müller wurden mit einem eindeutigen Votum aller abgegebenen Stimmen 100-prozentig in ihren Positionen bestätigt. Auch der neue Schriftführer Andreas Bühler, der an der Versammlung nicht persönlich teilnehmen konnte, wurde nahezu einstimmig gewählt. Auf den neuen Schatzmeister, Dietmar Freyer, der seit 16 Jahren Mitglied bei ASM ist, entfielen 36 Ja-Stimmen. Zu neuen Rechnungsprüfern wurden Diana Brose und Eduard Unruh gewählt. Am längsten dauerte der Wahlvorgang für die elf Beisitzer. Gewählt wurden Elisabeth Häfner, Irene Hämmerle, Klaus Henoch, Ralph Klaiss, Günter J. Langer, Charlotte Michel-Biegel, Antonio Pitta, Doris Romagnoni, Monika Siedner, Anna Weinbender und Gülser Yilmaz.
Fahrradgruppe wurde neu gegründet
Die Jahreshauptversammlung bot den Mitgliedern Gelegenheit, aus den Gruppen Gesprächsrunde, Kaffeerunde, Monatsausflüge, Kegelrunde, Tier-Oase, Yoga-Gruppe sowie Suchtberatung zu berichten und die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen in den beiden Jahren 2019 und 2020 zu beleuchten. Bekanntgegeben wurde auch die Neugründung einer Fahrradgruppe. Auch eine Vorschau auf die kommenden Termine, wie die nachgeholte Feier zum runden Geburtstag von Kurt Brei, den Nagolder Weihnachtsmarkt vom 3. bis 5. Dezember 2021 und die für Samstag, 11. Dezember in der Gündringer Festhalle geplante Weihnachtsfeier des Vereins stand auf der Agenda. Sehr detailliert informierte Bettina Müller über den Kassenstand der beiden letzten Jahre mit rückläufigen Spenden und hohen Kraftfahrzeug-Reparaturkosten in 2019 und einem weitaus besseren Jahr 2020 durch einen deutlichen Anstieg der Spendengelder sowie geringeren Reparaturkosten im Fahrzeugbereich. Dadurch bedingt war die Freude über einen guten Rücklagenstand groß. Nachdem die Kassenprüfung zu keinerlei Beanstandungen Anlass bot, wurde die Entlastung für beide Jahre einstimmig erteilt.