Hacker haben offenbar die Kundendatenbank des Seitensprung-Portals Ashley Madison erbeutet und erpressen nun den Betreiber. (Symbolfoto) Foto: dpa

Bisher hatte das Seitensprungportal Ashley Madison saftige 19 Dollar für die Löschung von persönlichen Daten verlangt, nach dem Hackerangriff will man allen Mitgliedern die kostenlose Löschung anbieten.

Toronto - Das Seitensprungportal Ashley Madison will nach einem groß angelegten Datendiebstahl seine umstrittene Politik zur Löschung von Anwender-Profilen ändern.

Bislang hatte Ashley Madison 19 US-Dollar von seinen Kunden verlangt, die ihr Konto inklusiver der über die Plattform ausgetauschten Mitteilungen und Bilder endgültig löschen wollten. Die Lösch-Option werde man nun für alle Mitglieder kostenlos anbieten, erklärte das Unternehmen. Sicherheitsexperte Graham Cluley kritisierte den Schritt: "Die schließen das Tor, nachdem das Pferd bereits aus der Scheune abgehauen ist", sagte Cluley im Podcast "Tech News Today".

Weltweit 37 Millionen Mitglieder

Der Betreiber des Seitensprungportals, der kanadische Internet-Konzern Avid Life Media, war Opfer eines Datendiebstahls geworden. Die Hacker sollen dabei unter anderem die Nutzerdaten Ashley Madison und anderen Sites des Konzerns erbeutet haben, berichtete der IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs. Alleine Ashley Madison hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers weltweit 37 Millionen Mitglieder und ist auch im deutschsprachigen Raum aktiv.

Avid Life Media wies Berichte zurück, das bezahlpflichtige Löschangebot sei technisch nie umgesetzt worden. Nach einer Löschanfrage würden tatsächlich das komplette Mitgliederprofil und sämliche Kommunikationsaktivitäten gelöscht.