Willi Armbruster steht an einem Blühstreifen, den er an einem seiner Maisfelder gepflanzt hat. Foto: Schwark

Unter den großen Anbauflächen von Mais, die derzeit vielerorts das Landschaftsbild prägen, leidet oft die Artenvielfalt der Insekten. Einige Landwirte gehen daher jetzt dazu über, Blühstreifen am Rand der Äcker anzulegen, um die Biodiversität zu fördern.

Freudenstadt-Grüntal-Frutenhof - Gut sichtbar ist das zurzeit in Frutenhof, wo mehrere Maisfelder mit leuchtenden Sonnen- und Wildblumen umgeben sind. Von diesen einzelnen Blühstreifen sollen besonders die Insekten profitieren, da ihr Lebensraum ansonsten mehr und mehr zurückgedrängt wird.

Bei schönem Wetter klingt es wie Musik

Häufig pflanzen die Landwirte auf ihren Blühstreifen nektar- oder pollenreiche Arten an, zum Beispiel aus der Familie der Schmetterlingsblütler. So wie Landwirt und Ortsvorsteher Willi Armbruster aus Frutenhof. Er unterstützt diese Maßnahme. Bei schönem Wetter klinge es wie Musik, wenn die Bienen, Hummeln und andere Insekten ihrer wichtigen Arbeit im Blühstreifen nachgehen, beschreibt er. Viel Lob gebe es von der Bevölkerung für diese blühenden Streifen, berichtet der Ortsvorsteher. Im Regelfall würden sie einmal jährlich abgemäht.

Motto: "Baden-Württemberg blüht auf"

Unter dem Motto "Baden-Württemberg blüht auf", starteten einige Bauern im Land bereits im Mai 2018 ihre Blühstreifenaktion. Schon damals wurden auf einer Fläche von 18 000 Fußballfeldern Blühmischungen als Insektenfutter angepflanzt, ist in einem Bericht des Landesbauernverbands nachzulesen.

Bei der Ernte wird zuerst der Mais abgemäht. Der Blühstreifen bleibt noch länger stehen. Auch im Garten oder auf dem Balkon ließen sich blühende Oasen für Insekten anlegen, so der Landesbauernverband. So könne jeder seinen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.

In Frutenhof werden die Blühstreifen bereits das vierte Jahr angepflanzt. Immer mehr Landwirte wollen mit damit die biologische Vielfalt und das ökologische Gleichgewicht in der Landwirtschaft erhalten, so Armbruster. Von den durch die Blühstreifen geschaffenen Lebensräumen profitierten schlussendlich auch Reptilien, Vögel und Säugetiere, weiß der Landesbauernverband. Bürger können auch eine Blütenpatenschaft von Landwirten übernehmen.