Argentiniens radikal marktliberaler Präsident Javier Milei ist seit gut drei Monaten im Amt und versetzt das südamerikanische Land in helle Aufregung. Die erste Bilanz fällt durchwachsen aus. Warum der Westen dennoch auf den neuen Mann hofft.
Seit 100 Tagen sägt sie nun: die „Motosierra“, die Kettensäge von Javier Milei. Ebendiese war das Symbol im erfolgreichen Wahlkampf des rechtslibertären Präsidenten. Doch bisher ist sie weitgehend stumpf geblieben. Sowohl im Kongress als auch im Senat gab es angesichts der fehlenden Mehrheitsverhältnisse teilweise herbe Abstimmungsniederlage für den radikal-marktliberalen Präsidenten. Die konservative Tageszeitung „Clarin“ kommentierte deswegen: „Milei vergeudet seine besten Tage.“ Ähnlich sieht es der in Buenos Aires ansässige deutsche Wirtschaftsberater und Analyst Carlos Moses im Gespräch mit unserer Zeitung: „Dabei wären Mehrheiten für marktfreundliche Reformen eigentlich vorhanden, wenn Milei den Bogen nicht überspannen würde.“