Intensiver Zweikampf zwischen Backnangs Kapitän Julian Geldner und Ferdinand Schmidt Foto: Kara

639 Zuschauer sehen im TSG-Duell drei Tore: Diese sind positiv zu Gunsten der Balinger verteilt, es ist der vierte Sieg in Serie.

28 Minuten lang war das Spielgeschehen in der Bizerba-Arena eine recht zähe Angelegenheit, dann hatte Backnangs Niklas Benkeser eine falsche Idee: Anstelle den Ball im eigenen Strafraum zu klären, nahm er sich nochmals einen Kontakt und bereute dies zugleich – Denis Latifovic klaute ihm den Ball, ließ noch einen Gegenspieler stehen und traf überlegt zum 1:0.

 

Auf der Gegenseite nutzten die Gäste einen gravierenden Fehler im Aufbau von Marvin Jäger ihrerseits nicht, Shaban Veselaj verpasste in der 44. Minute aus acht Metern freistehend den Ausgleich. Es waren die spektakulärsten Szenen einer komischen Halbzeit. Backnang verteidigte sehr giftig und aufmerksam, war aber bis auf die angesprochene Szene komplett ungefährlich. Die Isik-Elf hingegen war in ihrem Spiel ungewohnt fehleranfällig, steigerte sich spielerisch aber je näher der Halbzeitpfiff kam.

Zwei Wechsel in der Startelf

Der Cheftrainer hatte im Vergleich zur Vorwoche Ole Deininger für Sascha Eisele und Noah Haller für Amney Moutassime aufgeboten. Beide „Neuen“ hatten zunächst erhebliche Probleme: Während Deininger sich steigerte, blieb Haller folgerichtig nur 45 Minuten auf dem Feld und wurde durch Marko Pilic ersetzt.

Der zweite Durchgang startete ereignisreich: Eine Anstoß-Variante der Balinger mündete in einem Konter, Santoro scheiterte in der Folge aber aus spitzem Winkel an Klose. Latifovic per Fernschuss und Klostermann per Kopfball prüften dann innerhalb von ein paar Sekunden an Keeper Enrico Caruso. In der 57. Minute eroberte der eingewechselte Moutassime mit seiner ersten Aktion den Ball und schickte Pedro Almeida Morais auf die Reise – der sich in Topform befindende Offensivspieler traf aus 16 Metern per Linksschuss zum 2:0.

Anschlusstreffer vom Punkt

Anschlusstreffer vom Punkt

Die erhöhte Führung währte aber nicht lange: Vier Minuten später verlor die TSG im Aufbau den Ball, Moutassime foulte dann wohl seinen Gegenspieler. Flavio Santoro schickte Klose aus elf Metern in die falsche Ecke und traf zum 2:1. Die Partie war in der Folge relativ wild.

Es folgte der große Moment von Schlussmann Klose: Einen Kopfball von Gentian Lekaj parierte er aus nächster Nähe mit einem unfassbaren Reflex. In der Bundesliga wäre von einer „Weltklasseparade“ die Rede gewesen. Wirklich souverän wirkte auch die Schlussphase der Hausherren nicht, zudem verspielte man aussichtsreiche Konterchancen. Es blieb aber beim 2:1-Sieg.

Mario Marinic, Coach der Gäste, sagte auf der Pressekonferenz: „Ich bin wahnsinnig stolz auf mein Team. Die TSG ist das spielstärkste Team der Liga. Wir wussten, dass wir leiden müssen. Heute hat es für uns nicht gereicht. Wir haben jetzt nächste Woche das Derby gegen Großaspach, vielleicht bringen wir da nochmal etwas Spannung ins Meisterschaftsrennen. Gerade der letzte Satz brachte ihm lautstarken Applaus der Zuschauer ein.

Die angesprochene SG von Pascal Reinhardt feierte mit dem 2:1 in Essingen den 23. Sieg in Serie. Da der VfR Mannheim zudem 2:0 gegen Aalen siegte, beträgt der Balinger Abstand nach vorne und hinten weiterhin jeweils elf Punkte.