Die Arbeitsagentur in Balingen Foto: Gert Ungureanu

Die Arbeitslosenzahlen ändern sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen kaum. Zudem ist die Einstellungsbereitschaft der Betriebe im Dezember gesunken.

In den letzten vier Wochen des Jahres 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit in Balingen leicht gestiegen. Der Anstieg war schwächer als für einen Dezember üblich.

 

„Mit insgesamt 7240 Arbeitslosen im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen und mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent innerhalb des Bezirks ist das vergangene Jahr zu Ende gegangen“, schreibt die Agentur für Arbeit in ihrer Pressemitteilung. An Weihnachten gab es demnach rund 30 Arbeitslose mehr als im November.

„Der für die Jahreszeit übliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist schwächer ausgefallen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre“, zieht Anke Traber, Leiterin der Balinger Agentur für Arbeit, Bilanz.

„Im Dezember steigt die Arbeitslosigkeit meistens an, das konnten wir auch in diesem Jahr nicht verhindern. Mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent fällt der Anstieg aber moderat aus und liegt unter der landesweiten Steigerung um 0,9 Prozent“, erklärte Traber weiter.

Arbeitsmarkt verliert insgesamt an Dynamik

Die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, also die Summe der Zu- und Abgänge in beziehungsweise aus der Arbeitslosigkeit, geht seit einigen Wochen zurück. Dieser Trend setzte sich im Dezember fort. Der Pressesprecher der Arbeitsagentur Rolf Gehring ergänzt: „Trotz der vielen weltwirtschaftlichen Krisen und einer sich eintrübenden Konjunktur endet das Jahr 2023 mit weniger Arbeitslosen als zu Beginn des Jahres.“

1670 Menschen meldeten sich im Dezember arbeitslos, etwas mehr als 1640 Personen konnten dagegen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg liegt bei 4,0 Prozent, im Agenturbezirk liegt sie mit 3,9 Prozent leicht darunter. Im Landkreis Sigmaringen beträgt die Quote 3,5 Prozent, im Zollernalbkreis 4,2 Prozent – in Albstadt 5,1, in Balingen 3,3 und in Hechingen 3,9 Prozent.

Arbeitskräftenachfrage zuletzt rückläufig

Laut Pressemitteilung ist auch die Einstellungsbereitschaft der Betriebe gesunken. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im Dezember fast 12 Prozent geringer, als in den vier Wochen zuvor.

460 Stellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der beiden Jobcenter Zollernalbkreis und Landkreis Sigmaringen im Dezember gemeldet. Im ganzen Jahr 2023 waren es knapp 6600 Stellen und damit fast ein Drittel weniger als 2022. Auch der Stellenbestand zum Jahreswechsel ist mit 3190 um ein Drittel niedriger als im Jahr zuvor.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Bei den Arbeitslosen unterscheidet man jene in der Arbeitslosenversicherung, die in der Regel längstens ein Jahr arbeitslos sind und die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung, für die die Jobcenter zuständig sind.

Die Agentur für Arbeit betreut laut eigenen Angaben 3220 Personen, davon 1990 im Zollernalbkreis und 1230 im Landkreis Sigmaringen, das Jobcenter Zollernalbkreis 2580, das Jobcenter Landkreis Sigmaringen 1440.