4750 Arbeitslose gibt es aktuell im Kreis. Foto: Scholz

Saisonale Gründe stecken hinter Anstieg. Lage bleibt wegen Corona angespannt.

Zollernalbkreis - Zu Beginn des Jahres sind wie immer im Januar deutlich mehr Menschen arbeitslos geworden als Arbeitslose einen Job finden konnten. Der Anstieg fiel nach Angaben der Agentur für Arbeit in Balingen aber geringer aus als in den Vorjahren.

Zum Berichtstermin waren demnach 7690 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, 510 mehr als um die Weihnachtszeit. Die Arbeitslosenquote für den gesamten Agenturbezirk, der die Landkreise Zollernalb und Sigmaringen umfasst, kletterte um 0,3 Punkte auf 4,2 Prozent.

Saisonale Gründe

"Die gestiegene Arbeitslosenzahl ist für uns keine Überraschung. Für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar sind in erster Linie saisonale Gründe ausschlaggebend. Hinzu kommen der traditionelle Kündigungstermin und das Ende vieler befristeter Arbeitsverträge zum Jahresende, die ebenfalls zu vermehrten Arbeitslosmeldungen führten", erläutert Anke Traber, Leiterin der Agentur für Arbeit in Balingen. Die Zuwachsrate zum Vormonat sei aber niedriger als in den vergangenen Jahren. Das liege daran, dass wegen Corona die Zahlen ohnehin schon zuvor deutlich höher gewesen seien, so Traber weiter. Im Vergleich zum Dezember stieg die Arbeitslosigkeit um rund sieben Prozent.

Insgesamt sei der Arbeitslosenbestand zwar um ein Viertel höher als vor einem Jahr, bleibe aber klar unter den Höchstwerten des vergangenen Sommers.

Im Januar haben sich im Agenturbezirk 1730 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet, 300 mehr als im Dezember. Etwas mehr als die Hälfte der Arbeitslosmeldungen erfolgte zum Ende einer Erwerbstätigkeit. Für 1230 Menschen – 130 weniger als im Dezember – ging die Zeit der Arbeitslosigkeit zu Ende. 430 Männer und Frauen haben eine neue Stelle gefunden.

Lage bleibt wegen Corona angespannt

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibe, heißt es aus der Agentur, wegen Corona angespannt. Es verlieren derzeit mehr Menschen ihren Job als neue begonnen werden. Dennoch sei die Zahl der Arbeitsplätze annähernd stabil geblieben. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist zwar nach jahrelangem Wachstum erstmals gesunken. Mit rund 118 400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern lag sie 2020 aber nur um 0,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Januar 2021 fanden sogar fast 20 Prozent mehr Arbeitslose einen neuen Job als im Jahr zuvor, vor allem in Berufen der Fertigung und Fertigungstechnik, im Handel sowie in Verkehr und Logistik.

Die Arbeitslosenquote ist in den Geschäftseinheiten des Agenturbezirks um zwei bis drei Zehntel gestiegen. Im Zollernalbkreis beträgt sie jetzt 4,4 Prozent, darunter Albstadt mit 5,1 Prozent, Balingen mit 3,9 Prozent und Hechingen mit 4,0 Prozent. Im Zollernalbkreis gibt es derzeit insgesamt rund 4750 Arbeitslose (Albstadt 2050, Balingen 1290 und Hechingen 1410). Davon werden 2900 von der Agentur für Arbeit und rund 1850 vom Jobcenter betreut. Im Landkreis Sigmaringen stieg die Quote auf 3,9 Prozent; dort sind 2940 Arbeitslose registriert, davon 1860 bei der Agentur und 1080 beim Jobcenter.