Zum Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen im Nordschwarzwald auf 16.204 gestiegen. Das waren 993 oder 6,5 Prozent mehr als im Dezember und 1809 oder 12,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – ist von Dezember auf Januar um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent.
„Neben der konjunkturellen Schwäche wirkten sich auch in diesem Jahr saisonale Effekten wie das Ende des Weihnachtsgeschäfts im Einzel- und Versandhandel, das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen zum Jahresende, der Kündigungstermin zum Quartalsende im Angestelltenbereich und witterungsbedingte Arbeitsausfälle negativ auf den Arbeitsmarkt aus,“, so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim, zur aktuellen Entwicklung.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei zum Jahresbeginn erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim wurden im Januar 607 zu besetzende Stellen gemeldet, 145 oder 19,3 Prozent weniger als im Dezember und 33 oder 5,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Arbeitgeber trennen sich von Mitarbeitern
Im Januar meldeten sich insgesamt 1981 Männer und Frauen im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit arbeitslos, 723 oder 57,5 Prozent mehr als im Dezember. Im gleichen Zeitraum konnten 759 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit beenden, 58 oder 7,1 Prozent weniger als im Dezember. Immer deutlicher sei zu beobachten, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nicht nur mit Neueinstellungen zurückhaltend sind, sondern wegen der konjunkturellen Entwicklungen auch Mitarbeitende entlassen.
Nach einer ersten Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit für den Monat September 2024 haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim 3789 Beschäftigte in 165 Betrieben kurzgearbeitet. Zum Vergleich: Im September 2023 waren es 2357 Beschäftigte in 79 Betrieben.
Anteil der Kurzarbeitenden steigt
Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeitenden an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, lag im Nordschwarzwald im August bei 1,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 1,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent erhöht. Im Januar 2024 lag sie noch bei 3,9 Prozent. Insgesamt waren 3881 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1960 (50,5 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1921 (49,5 Prozent) in der Grundsicherung.
Im Januar wurden 132 Stellenangebote gemeldet. Das waren 32 oder 19,5 Prozent weniger als im Vormonat und 29 oder 18,0 Prozent weniger als im Januar 2024.