Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Februar zeigt auch, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften wieder steigt.
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ist den dritten Monat in Folge gestiegen. Mitte Februar waren 14 585 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 190 oder 1,3 Prozent mehr als im Vormonat und 1465 oder 11,2 Prozent mehr als im Februar 2023, wie die Agentur für Arbeit mitteilt.
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb gegenüber Januar unverändert bei 4,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,8 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist angesichts zahlreicher Hiobsbotschaften noch vergleichsweise gering ausgefallen. Vielen der von einer Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffenen Beschäftigten konnten wir bereits wieder eine neue berufliche Perspektive bieten“, wird Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, in der Mitteilung zitiert.
Erwartungen an wirtschaftliche Entwicklung gedämpft
Gerade recht komme da auch die wieder gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften. Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden in den vergangenen vier Wochen von den Unternehmen 895 freie Stellen gemeldet, 255 oder 39,8 Prozent mehr als im Januar.
Damit werde deutlich: Auch wenn die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung eher gedämpft sind, viele Unternehmen sind nach wie vor auf der Suche nach Personal. Da die Anforderungen der Betriebe oftmals nicht mit den Qualifikationen der arbeitslosen Menschen übereinstimmen, gibt es Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel zugleich. „Um die Fachkräftelücke zu schließen, werden wir auch in diesem Jahr wieder Arbeitslose und Beschäftigte mit weniger gefragten Qualifikationen durch entsprechende Weiterbildungen für Engpassberufe qualifizieren“, erläutert Lehmann.
Im Februar meldeten sich 3505 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos, 102 oder 2,8 Prozent weniger als im Januar, aber 188 oder 5,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Gleichzeitig konnten in den vergangenen vier Wochen 3296 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 384 oder 13,2 Prozent mehr als im Vormonat und 30 oder 0,9 Prozent weniger als im Februar 2023.
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Februar überproportional gestiegen. Aktuell sind 1342 junge Menschen auf der Suche nach einer Arbeit, 71 oder 5,6 Prozent mehr als im Vormonat und 296 oder 28,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Häufig befristete Arbeitsverträge
„Durch das vorgezogene Ausbildungsende bei den zwei- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen ist die Zahl arbeitsloser junger Menschen nochmals gestiegen, da sie nach ihrer Ausbildung nicht immer beim Ausbildungsbetrieb bleiben. Zudem haben junge Menschen häufig auch befristete Arbeitsverträge und wenn Stellen abgebaut werden, dann trifft es oft die, die noch nicht so lange im Betrieb sind“, so Lehmann.
Die Arbeitslosenquote im Kreis Freudenstadt ist von Januar auf Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,4 Prozent. Insgesamt waren 2758 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1349 (48,9 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1409 (51,1 Prozent) in der Grundsicherung.
Im Februar wurden 259 Stellenangebote gemeldet. Das waren 93 oder 56 Prozent mehr als im Vormonat und 16 oder 5,8 Prozent weniger als im Februar 2023. Aktuell sind 1117 offene Stellenangebote im Bestand, 208 oder 15,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.