Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen für den Monat August liegen vor. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die ungünstige Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich auch im August fort. 12 694 Personen sind arbeitslos, was 4,4 Prozent entspricht.

Im vergangenen Monat waren im Agenturbezirk insgesamt 12 694 Männer und Frauen arbeitslos, was 926 Personen mehr als im Vormonat (plus 7,9 Prozent) bedeutet.

 

Im Vorjahresvergleich liegt der Anstieg bei 1250 Personen (plus 10,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg beträgt wie auch im Land Baden-Württemberg 4,4 Prozent.

Es gibt häufig Kurzarbeit

Die Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt im Sommermonat August lassen auf eine weiter ungünstige Entwicklung für den Herbst schließen. Der Anstieg der Kurzarbeit, weniger Stellenangebote sowie die hohe Zahl an anzeigepflichtigen Entlassungen sprechen für herausfordernde Zeiten.

Im August zeigten 39 Betriebe aus dem Agenturbezirk Kurzarbeit für 581 Beschäftigte an. Ein Jahr zuvor waren es noch elf Anzeigen für 362 Beschäftigte. Die meisten der neu eingegangenen Anzeigen für Kurzarbeit entfielen zuletzt auf die Wirtschaftszweige Herstellung von Metallerzeugnissen, Maschinenbau und Metallerzeugung und -bearbeitung.

Probleme im Helferbereich

Vorläufige hochgerechnete Daten der tatsächlich in Anspruch genommenen Kurzarbeit liegen bis April vor. Im Agenturbezirk waren in diesem Monat 5410 Beschäftigte von rund 225 Betrieben in Kurzarbeit.

Trotz eines leichten Beschäftigungsplus über alle Branchen hinweg von insgesamt 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ist die Entwicklung in konjunkturnahen Branchen wie dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Bauwesen oder der Zeitarbeit rückläufig.

Die schwache Nachfrage aus den genannten Branchen führt dazu, dass insbesondere arbeitslose Menschen im Helferbereich weniger Möglichkeiten auf eine Beschäftigung und damit auf einen (Wieder-)einstieg in den Arbeitsmarkt haben.

Nachfrage nach Fachkräften

„Seit dem Jahreswechsel verdichten sich die Anzeichen dafür, dass wir mit einer zunehmenden Zahl an Arbeitslosen rechnen müssen“, fasst Thomas Dautel, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen, zusammen.

„Bisher hat sich der Arbeitsmarkt durch die stabile Beschäftigungsentwicklung sehr robust gezeigt. Der demografische Wandel hat die Arbeitskräfteknappheit und somit die hohe Nachfrage nach Fachkräften verstärkt und die negativen konjunkturellen Effekte teilweise ausgeglichen.“

Mehr offene Stellen als im Juli

Die Unternehmen würden – auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels – weiter an ihren eingearbeiteten Mitarbeitenden festhalten. Entsprechend ist auch die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften verhalten.

Das zeigt sich in der Zahl der offenen Stellenangebote, die im Vergleich zum Vormonat für den Agenturbezirk zwar um 2,8 Prozent (94 Stellen) steigen, aber zum Vorjahr um rund 4,1 Prozent (149 Stellen) zurückgegangen ist. Konjunkturelle Impulse auf eine positive Beschäftigungsentwicklung lassen noch auf sich warten.

Die einzelnen Landkreise

Im Kreis Rottweil waren im August 2944 Personen arbeitslos, 191 Männer und Frauen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Im Landkreis Tuttlingen waren 3953 Arbeitslose gemeldet, 366 Personen mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren 5797 Menschen arbeitslos gemeldet, 369 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent.

Der Stellenmarkt

Arbeitgeber meldeten im August 1.097 neue Arbeitsstellen zur Besetzung. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil -Villingen-Schwenningen sind damit aktuell 3504 Stellenangebote im Bestand.

Der Ausbildungsmarkt

Seit Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen 2562 Bewerber für die Ausbildungsvermittlung (minus 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Zugleich wurden 4349 Berufsausbildungsstellen von Betrieben gemeldet, das entspricht 182 Angeboten weniger als vor einem Jahr (minus 4 Prozent im Jahresvergleich).