Die baden-württembergischen Arbeitslosenzahlen sind im Dezember leicht gestiegen. Foto: dpa

Zum Jahresende ist die Arbeitslosigkeit saisonbedingt leicht gestiegen. Doch auch insgesamt gab es 2013 mehr Arbeitslose als im Jahr zuvor. Die Arbeitsagentur will sich deshalb in diesem Jahr mehr um die Qualifizierung kümmern.

Zum Jahresende ist die Arbeitslosigkeit saisonbedingt leicht gestiegen. Doch auch insgesamt gab es 2013 mehr Arbeitslose als im Jahr zuvor. Die Arbeitsagentur will sich deshalb in diesem Jahr mehr um die Qualifizierung kümmern.

Stuttgart - Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr mehr neue Stellen mit Arbeitslosen zu besetzen. „2014 legt die Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg einen Schwerpunkt auf die Qualifizierung von Arbeitslosen sowie berufstätigen An- und Ungelernten“, sagte die Direktionsleiterin Eva Strobel am Dienstag in Stuttgart.

Dabei geht es nach Angaben eines Sprechers um Programme, die jungen Erwachsenen ohne Ausbildung eine Berufsbildung geben sollen oder um Weiterbildungen für Mütter nach der Elternzeit. Auf diese Weise solle verhindert werden, dass sich ein Sockel von Arbeitslosen bilde, sagte Strobel. Mangelnde Qualifizierung sei der Hauptgrund, dass es Arbeitslosen derzeit weniger gelinge, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Hoffen auf die Konjunktur

Im vergangenen Jahr war die Arbeitslosenquote im Schnitt mit 4,1 Prozent gegenüber 2012 um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Durchschnittlich hatten 233.945 Menschen im Südwesten keinen Job. Bei einem Anziehen der Konjunktur rechne sie im Jahr 2014 aber mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen, sagte Strobel. Der werde aber nicht mit dem erwarteten Anstieg der Beschäftigung Schritt halten können. Im Dezember hatte Strobel gesagt: „Wir erwarten im Jahresdurchschnitt eine Quote von 3,9 Prozent oder 226.000 Arbeitslosen.“ Auch Arbeitsministerin Katrin Altpeter und Wirtschaftsminister Nils Schmid (beide SPD) sind zuversichtlich: Die für 2014 erwartete Erholung der Konjunktur könnte die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt weiter beleben, sagte Schmid.

Zum Jahresende war die Arbeitslosigkeit im Südwesten wie saisonal üblich leicht angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen legte im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent auf 224.896 zu. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,9 Prozent (November: 3,8 Prozent).

Damit liegt Baden-Württemberg im Bundesvergleich erneut hinter Bayern (3,7 Prozent). In punkto Jugendarbeitslosigkeit kann der Südwesten allerdings die bundesweit niedrigste Quote (2,6 Prozent) vor Bayern vorweisen.

Der Anteil der Arbeitslosen, die eine steuerfinanzierte Grundsicherung wie Hartz IV erhielten, lag im Dezember bei 56,8 Prozent. Mit 127.754 Arbeitslosen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahresmonat dieser Beitragsempfänger um 2,8 Prozent gestiegen.

Die unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen im Land zeichnen in der Arbeitslosenstatistik das übliche Bild: Die niedrigste Quote fand sich im Dezember im Enzkreis mit 2,5 Prozent, die höchste Quote in Pforzheim mit 7,3 Prozent.