Tierischer Umzug: Der Winterlinger Arbeitskreis Umwelt und Natur hat die Ziegen und Schafe bei Harthausen auf ein neues Weidegebiet gebracht.
Etliche Helfer sind zu den „Ziegeläckern“ gekommen, um entsprechend dem Beweidungsplan mit der Herde in ein anderes Weidegebiet umzuziehen.
Das damit verbundene Umzäunen ist immer eine besondere Herausforderung: Der Elektrozaun muss ab- und wieder aufgebaut werden; danach müssen die Tiere – aktuell 14 Schafe und zwölf Ziegen – sicher und möglichst stressfrei auf die neue Fläche gebracht werden. Hobbyschäfer und Weidewart Robert Schempp versammelt in aller Ruhe die Tiere um sich und führt die Herde: „Mit etwas gequetschtem Hafer ist das kein Problem“, sagt er augenzwinkernd.
Da das neue Weideareal nicht weit entfernt liegt, verläuft der Umzug problemlos. Dort sind die Helfer schon dabei, die Weidepfosten im steinigen Boden zu verankern und die stromführenden Litzen von den Rollen daran anzubringen.
Schafe mögen keine Schlehenhecken – Ziegen schon
Bis der Zaun fertig und die Batterie angeschlossen ist, kommen die Tiere, darunter auch einige Lämmer und Zicklein, vorübergehend in ein hölzernes Gatter. Auch der fahrbare und bunt bemalte Stall kommt zusammen mit dem Wassercontainer auf das neue Biotop, das vollständig mit Gestrüpp und Hecken überwuchert ist.
„Meine Mitstreiter machen das nicht zum ersten Mal“, erklärt Siegbert Kissling, der als Vorsitzender im Arbeitskreis Umwelt und Natur selbst tatkräftig mithilft. Nach gut einer Stunde kann das Gatter geöffnet werden. Während sich die Schafe eher für die Vegetation am Boden interessieren, machen sich die Ziegen sofort zu den dornigen Schlehenhecken auf und knabbern an deren Zweigen.
Wichtig für die Artenvielfalt
„Ohne unsere Beweidung würden diese für die Artenvielfalt wertvollen Kalkmagerrasen binnen weniger Jahre total verbuschen“, erklärt Kissling, zumal die kargen Heideflächen auch für die Landwirtschaft längst unrentabel geworden seien. Jeden Tag kümmern sich Mitglieder des Arbeitskreises abwechselnd um die vierbeinigen Landschaftspfleger auf der Harthauser Heide, überprüfen die Umzäunung, erneuern bei Bedarf den Salzleckstein und bringen frisches Wasser. Um eine Überweidung zu vermeiden, bleiben die Tiere etwa drei Wochen auf dieser Fläche, ehe sich der Arbeitskreis erneut zum Umzäunen trifft.
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