Prominenter Besuch beim Jobcenter in Nagold (von links) Ursula Utters, Martina Lehmann, Saskia Esken, Ina Gebauer, Udo Strobel und Ortwin Arnold Foto: Gauss

Wie die Beschäftigten des Jobcenters in der Agentur für Arbeit in Nagold aktuell arbeiten, darüber machte sich die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken jetzt persönlich ein Bild.

Auch als Parteivorsitzende der SPD pflegt Saskia Esken als Bundestagsabgeordnete intensive Kontakte in ihren Wahlkreis. Auf Einladung des Geschäftsführers des Jobcenters Landkreis Calw, Ortwin Arnold, besuchte Esken in Begleitung der SPD-Kreisrätin Ursula Utters das Jobcenter in Nagold. Mit dabei waren auch die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, Arnolds Stellvertreter Udo Strobel und die Abteilungsleiterin für Soziale Hilfen im Landkreis Calw, Ina Gebauer.

Für den ersten Teil des Besuchs stand der Austausch mit den Mitarbeitenden sowie der Personalvertretung des Jobcenters auf der Tagesordnung. Hier konnte Esken aus erster Hand Informationen gewinnen, wie die tägliche Arbeit der Beschäftigten im Jobcenter ihres Wahlkreises aktuell aussieht.

Einblicke aus der Praxis

„Ich finde es wichtig, dass sich Saskia Esken direkt bei uns im Jobcenter informiert, wie wir die Menschen erreichen und unterstützen. Besonders freut mich, dass sie sich auch alleine mit meinen Mitarbeitern austauschen konnte und sich so Einblicke aus der Praxis für ihre politische Arbeit holen konnte. Ich empfinde das als Wertschätzung unserer Arbeit,“ betonte Arnold.

Im Anschluss fand der Austausch mit den Geschäftsführungen von Arbeitsagentur und Jobcenter statt. Dabei berichtete Esken kurz über den aktuellen Stand beim Bürgergeld sowie bei der Kindergrundsicherung. Arbeitsagenturchefin Lehmann informierte die SPD-Chefin über die aktuelle Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt. Sorge bereitet Lehmann die demografische Entwicklung: „Wir müssen in der Zehnjahresperspektive davon ausgehen, dass auch bei uns im Nordschwarzwald der Anstieg bei den über 60-Jährigen circa fünfmal höher ausfällt als bei den unter 20-Jährigen,“ veranschaulichte Lehmann.

Keine hinreichenden Betreuungsangebote

Laut Esken fehle es außerdem auch an der für Beschäftigung notwendigen Infrastruktur. Für die Familien gebe es keine hinreichenden Betreuungsangebote und die Kita-Studie habe gezeigt, dass Kita-Plätze häufig auch nicht zielgerichtet und sozial gerecht vergeben würden. Auch die Mobilität um in Arbeit zu kommen sei ein großes Problem. Als weiteren Lösungsansatz, um der demografischen Schrumpfung des Arbeitskräfteangebotes entgegenzuwirken, sieht Esken die Ausweitung der Arbeitszeiten von teilzeitarbeitenden Frauen.

Am Ende des Gesprächs drückte Esken ihre Wertschätzung für die Beschäftigten von Jobcenter und Arbeitsagentur aus. „Ich habe großen Respekt vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier täglich eine hervorragende und oft nicht einfache Arbeit leisten“, so Esken.