Vernissage: Kunstvereins-Jahresausstellung im Rathaus mit Torten, Drähten, Abstraktionen und Ursuppe
Von wegen langweilige Verwaltung. Bis 21. November ist das Rathaus-Treppenhaus wieder Galerie des Hechinger Kunstvereins. Die Vernissage am Freitagabend war unterhaltsam. Und über Posaunist Samuel Restle gab es eine tolle Nachricht.
Hechingen. Der junge Hechinger, der an diesem Abend gemeinsam mit Bassist Jan Kappes die Vernissage umrahmte, habe vor wenigen Tagen seinen Bachelor an der Musikhochschule in Stuttgart mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen, so Bürgermeister Philipp Hahn in seiner Begrüßung. Kunst aus Hechingen, das ist eben ein Markenzeichen. Und dass nun die Jahresausstellungen des Kunstvereins im traditionellen Stil im Foyer gefeiert werden könne, freue ihn sehr.
Diese Freude teilte die Kunstvereins-Vorsitzende Sabine Wilhelm-Stötzer aus vollem Herzen. 47 Arbeiten von 23 Kunstvereins-Aktiven sind ausgestellt, darunter Arbeiten von zwei neuen Vereins-Künstlerinnen: Karin Dörner und Margareta Augustinov. Insgesamt widmet sich die Ausstellung mehr oder weniger erkennbar dem Thema "Horizonte".
Da gibt es abstrakte Landschaften wie jene von Joachim Wörner, überraschende Abstraktionen, wenn bei Hiltraut Repphun das Gelbe Blatt oben einfach abreißt, da klebt Blattgold und heimische Erde auf dem Bild, wie bei Sabine Wilhelm-Stötzers Arbeit, was wie Landschaftsfotografie aussieht, hat Elisabeth Arzberger mit dem Makroobjektiv am Tisch geknipst, Ursula Bucheggers schwarze Sonne verzichtet auf den Unterleib und das Riesengemälde von Wolfgang Seigel zeigt, wie imposant Gemaltes wirken kann. Daneben eröffnen Torten neue Horizonte, es wird mit Erdpech gemalt und Mechthild Marstaller lässt elektrische Bauteile aus Kirschkernentferner und Fleischwolf quellen. Zu sehen ist die Ausstellung während der Rathaus-Öffnungszeiten sowie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.