Die Erweiterung der Heizzentrale im Dunninger Schulgebäude C geht weiter voran. Auf den Ersatz des Spitzenkessel wird aber in 2022 verzichtet. Foto: Weisser

Die Gemeinde Dunningen setzt die Erweiterung und Modernisierung der Heizzentrale im Schulzentrum wie geplant fort. Dieses Jahr sind Arbeiten an der Verteiler- und Regelungstechnik an der Reihe.

Dunningen - Der Gemeinderat hat am Montagabend das Büro IBS Ingenieurgesellschaft Energie- und Versorgungstechnik aus Bietigheim-Bissingen mit der Ausschreibung der Arbeiten beauftragt. Dazu zählt auch die Lieferung eines zusätzlichen Wärmespeichers für den Außenbereich.

Zunächst informierte Ingenieur Kuno Nübel über den Sachstand sowie das weitere Vorgehen. In den vergangenen zwei Jahren hatte die Gemeinde bereits den Holzhackschnitzelkessel sowie das erste Modul des Blockheizkraftwerks ersetzt. Das Zweite soll in diesem Jahr installiert werden.

Spitzenkessel zunächst verschoben

Die angedachte Erneuerung des Spitzenkessels will man dagegen vorerst verschieben. Die aktuelle Energiepreisentwicklung wurde als Hauptgrund angegeben. Ob man dabei nur auf Gas und Öl angewiesen sei, fragte Bürgermeister Peter Schumacher den anwesenden Firmenmitarbeiter und forderte von ihm: "Wir sollten uns keinen Ideenansätzen verschließen."

Die Ratsmitglieder Markus Holl und Hermann Hirt sprachen die Solarthermie und die Brennstoffzelle an. Letztere sei noch nicht reif, meinte der IBS-Vertreter. Nach der Erneuerung der Verteiler und der Regelungstechnik sowie dem Neubau eines großen Speichers mit 50 Kubikmeter dürfte der Spitzenkessel zukünftig weniger in Betrieb sein. Das spreche ebenfalls gegen einen vorschnellen Ersatz des für die Spitzenleistung vorgesehenen Kessels.

Betriebsstrom reduzieren

In manchen Gebäuden, so hieß es, müssten die kompletten Heizungsverteiler, alle Pumpen wie auch jegliche Armaturen ausgetauscht werden. Nur somit könne Versorgungssicherheit garantiert werden. Weiteres Argument für die Umsetzung dieser Maßnahmen: Energieeffizientere Pumpen und neue Ventile reduzierten den Betriebsstrom.

Zum Dunninger Strom- und Wärmeverbund zählen folgende öffentliche Liegenschaften: Sämtliche Schulgebäude, die Turn- und Festhalle mitsamt dem Kindergarten, das Rathaus, das Seniorenzentrum "Am Adlerbrunnen", das Altenzentrum "St. Veronika" sowie die Wehle Sporthalle.

Intensive Diskussion

Vor dem Hintergrund der momentan instabilen Energiesituation entwickelte sich ein intensiver Meinungsaustausch zwischen dem Vertreter des Ingenieurbüros und den sensibilisierten Ratsmitgliedern. Einig war man sich im Gremium, dass zusätzliche Speicherkapazität geschaffen werden muss, um die modernisierten Wärmeerzeuger optimal ausnutzen zu können. Das Planungsbüro schlug einen 50 Kubikmeter-Edelstahlspeicher im Außenbereich vor. Dieser soll in der Böschung am südlichen Ende des Schulgebäudes C liegen.

Helmut Faller zeigte sich über das vorgestellte Konzept hinsichtlich des zentralen Speichers im Außenbereich gar nicht "glücklich". Seine Kritik: Ein Außenkessel, egal wie stark er gedämmt sei, bringe durch die Außenabstrahlung Wärmeverluste. Faller sprach sich für dezentrale Speicher in den Gebäuden aus und fragte nach der Größe des Speichers in der Schule.

Fortschrittliche Gemeinde

"Wir sehen dezentral nicht als Lösung ", entgegnete Nübel. Warum man den Speicher nicht im Boden versenken könne, wollte Inge Erath wissen. Dies führe zu Mehrkosten, erläuterte der Ingenieur. Zudem sei nicht verständlich, warum man den Speicher verstecken müsse. Dunningen sei in puncto Energieversorgung eine so fortschrittliche Gemeinde, da dürfe man doch so was durchaus sehen, deutete Nübel an. Im Haushalt 2022 sind insgesamt 539.500 (Nettokosten) für die Heizungsarbeiten eingestellt. Darin ist die Erneuerung des Spitzenkessels – diese Maßnahme kommt noch nicht zur Ausführung – enthalten.