Das Innere des Wasserturms bietet ungewöhnliche Anblicke.  Foto: Dold

Sie kommen aus Köln und aus Thüringen. Ihr Ziel: Den Wasserturm und dessen Antennenanlage fit für die Zukunft zu machen. Die Arbeiter haben sich einiges vorgenommen für diese Woche.

Schramberg-Sulgen - Sie kommen aus Köln und aus Thüringen. Ihr Ziel: Den Wasserturm und dessen Antennenanlage fit für die Zukunft zu machen. Die Arbeiter haben sich einiges vorgenommen für diese Woche.

"Bis Freitag wollen wir nach Möglichkeit fertig sein", gibt Bauleiter Steffen Kittel aus dem thüringischen Sömmerda bei Erfurt die Richtung vor.

Zu tun gibt es einiges: Am Montag wurden die Bauteile angeliefert, am Dienstag wird die alte Antennenanlage und deren Mast auf dem Wasserturm abgebaut. An den beiden Folgetagen soll der neue Mast samt Antenne errichtet werden, bevor die Arbeiten am Freitag abgeschlossen werden sollen. Fünf bis sechs Personen werden die ganze Woche über bei der Baustelle tätig sein.

Land finanziert die Maßnahme

Gefragt ist auch ein Dachdeckerservice, der aus Köln angereist ist, um die Arbeiten auszuführen. Doch warum wird ein Betrieb gewählt, der so eine weite Anreise auf sich nehmen muss? "Wir sind Kooperationspartner des Generalunternehmers und sind häufig im Süden tätig", klärt ein Mitarbeiter auf.

Der tonnenschwere Stahl wurde bereits angeliefert und wartet darauf, dass er in luftiger Höhe als Mast zusammengesetzt wird. Dieser wird durch die ehemalige Dachluke geführt. Mast und Antenne werden vom höchsten Punkt des Wasserturms noch einmal acht Meter nach oben ragen. Zuvor wird noch ein passendes Fundament dafür gebaut.

Der ganze Aufwand dient vor allem einem Zweck: An anderen Standorten werden Leitungen aufgegeben, um Mietkosten zu sparen, erzählt Thomas Steier, Amtsleiter von Vermögen und Bau Konstanz, der Landesbehörde, die für die Maßnahme verantwortlich ist. Finanziert wird das Ganze vom Land Baden-Württemberg.

Die Informationen des Richtfunks sollen künftig zentral auf dem Sulgener Wasserturm gesammelt werden. Ganz wichtig: "Für die Bevölkerung ergibt sich keine zusätzliche Funkbelastung", verspricht Steier.

Exponierter Standort

Zudem wird mit dem Neubau der Funkverkehr von Sicherheitskräften wie Polizei, Feuerwehr oder DRK reibungslos laufen. "Die Anlagen werden immer an einem exponierten Standort – wie hier beim Wasserturm – errichtet", verrät Kittel. Die nächste Anlage stehe in einer Entfernung von etwa 20 Kilometern – und da dürfe kein Hindernis im Weg sein, das die Funkwellen störe.

Genutzt wird die Anlage aber auch von Hobbyfunkern sowie dem Radio Antenne 1/Neckarburg. Für dieses hat das Technische Hilfswerk (THW) für die Bauphase eine provisorische Sendeantenne aufgestellt, damit die Hörer nicht an einer Funkstille leiden (wir berichteten).

Die Funkverbindungen werden vom regulären Stromnetz gespeist. Sollte dieses jedoch einmal ausfallen, springt ein Notaggregat ein. Dieses werde meist per Diesel betrieben, beim Wasserturm sei es aber anders, sagt der Bauleiter. Hier kommt eine Brennstoffzelle zum Einsatz. Diese hat entscheidende Vorteile: Sie kann aus der Ferne gewartet werden und verursacht im Gegensatz zum Dieselaggregat keinen Lärm – was vor allem die unmittelbaren Anwohner freuen dürfte.