Die Wasserversorgung stand im Fokus der Gemeinderatssitzung. Foto: © Hyrma – stock.adobe.com

Die technische Betriebsführung berichtet in Unterkirnach über einen einwandfreien Stand. Doch es gibt auch Herausforderungen.

Seit drei Jahren hat die Firma Aquavilla die technische Betriebsführung der Wasserversorgung in Unterkirnach inne. Nun erstattete sie dem Gemeinderat erstmals Bericht.

 

„Unterkirnach bezieht das Wasser derzeit aus zehn ortseigenen Quellen“, informierte Prokurist Patrick Gaus von Aquavilla. Die jährliche Wasserabgabe bezifferte er auf rund 125 000 Kubikmeter.

Das entspricht einem täglichen Verbrauch von etwa 125 Liter pro Einwohner, was laut dem technischen Leiter von Aquavilla leicht unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Am Beispiel von 2022 zeigte Gaus auf, dass der Unterkirnacher Wasserbedarf immer sehr deutlich unter dem lag, was die Quellen an Wasser ausschütteten.

Erneuerung von Leitungen

Doch es gibt auch Herausforderungen: Für das rund 25 Kilometer lange Rohrnetz erwähnte der Wasserexperte, dass man an die Erneuerung von Leitungen denken müsse.

Ein Großteil des Netzes stamme aus den 1960er-Jahren und komme nun teilweise an die technische Nutzungsdauer.

„Beim Wasserverlust steht die Ampel in Unterkirnach auf grün“, sagte Gaus. Dieser sei im Jahr 2024 auf rund 6,7 Prozent zurückgegangen, ließ er wissen. Ein Blackout-Szenario bei einem längeren Stromausfall könne Unterkirnach vergleichsweise gelassen einstufen. „Ein Großteil des Ortsnetzes wird im Freigefälle versorgt. Im Hochbehälter brauchen wir nur wenig Strom. Dieser könnte im Notfall durch Notstromaggregate erzeugt werden“, sagte Patrick Gaus.

Fragen zu Extremwetterereignissen

Aus dem Gemeinderat kamen Fragen nach der Wasserversorgung in außergewöhnlichen Situationen. Patrick Seng sprach Extremwetterereignisse an. Thomas Rauer erkundigte sich nach einem eventuell in Zukunft deutlich sinkenden Grundwasserspiegel.

Patrick Gaus von der Firma Aquavilla (rechts neben Bürgermeister Andreas Braun) stellte der Wasserversorgung von Unterkirnach ein gutes Zeugnis aus. Foto: Ulrich Schlenker

„Wir haben im Marbental noch Quellen mit einer möglichen Ausschüttung von 200 Kubikmetern als kurzfristige Reserve“, ließ der Aquavilla-Vertreter wissen.

Mit einem längeren Vorlauf könnten zudem weitere Quellen im nahen Schwarzwald noch erschlossen werden, ergänzte er. „Wir werden Investitionen in das Rohrnetz vornehmen müssen“, sagte Bürgermeister Andreas Braun. Er bezeichnete dessen Erhaltung als eine nie endende Aufgabe.