Künstler Konstantin Viktor Müller realisiert ein Urban-Art-Projekt am Rutschenturm des aquasol.
Wer dieser Tage im Stadion seine Runden läuft, der staunt nicht schlecht, was sich da am Rutschenturm des aquaol tut. Noch verdeckt ein Baugerüst die Sicht. Doch hier und da lugt ein Rottweiler hervor – einer mit Taucherbrille, einer mit Bajass und einer mit Römerhelm. Und ganz oben verwandelt sich der Turm langsam ins Schwarze Tor.
Der Rottweiler Künstler Konstantin Viktor Müller gestaltet das monumentale Kunstwerk. „Nicht ganz einfach“, gibt er zu, während er die Spraydose schüttelt, um an der Taucherbrille noch etwas nachzuarbeiten. Das Gerüst ist bei der Größe der Wand unerlässlich.
Idee von Michael Grimm
Am Freitag hat er im strömenden Regen begonnen, hier waren lediglich die Umrisse der Hunde zu sehen. Mittlerweile ist er fast fertig. Aber wie kam es zu diesem Graffiti, oder „Aquafitti“, wie Michael Grimm es nennt. Er ist der Ideengeber für das Projekt.
„Rob Hak ist Kurator, Künstler und Motor der Rottweiler Urban-Art-Szene. Dank Rob konnten wir gemeinsam schon einige Projekte in Rottweil realisieren: Parkhaus Stadtmitte oder die Passage ‚Kingscross‘ in der Königstraße, nicht zu vergessen, die Verbindung von Skateboard und Kunst. Seit ich mit der Freude an dieser Urban Art oder Grafitti-Szene ‚infiziert‘ wurde, laufe ich anders durch Städte im In- und Ausland“, sagt er.
Immer wieder würden ihm „nur“ weiße Wände auffallen. So auch der aquasol-Turm. „Hier muss was gehen“, so seine Devise. Und kurzerhand setzte er sich mit Bäderleiter Steven Ulrich und ENRW-Geschäftsführer Stefan Kempf in Verbindung.
Rottweil-Motiv war wichtig
Schnell war von der Firma Jetter ein Gerüst organisiert, mit Konstantin Viktor Müller eine Vorlage erarbeitet, und schon konnte es losgehen. „Wichtig war es beim Motiv, dass es Bezug zu Rottweil hat. Und da lag der Rottweiler auf der Hand“, erklärt der Künstler. Dieser Tage wird er mit seiner Arbeit fertig werden. Komplett zu sehen sein wird das Kunstwerk allerdings erst, wenn auch das Gerüst fällt. „So in einer bis zwei Wochen“, schätzt Müller.
Und was passiert mit dem „Aquafitti“, wenn das Schwimmbad je abgerissen werden sollte? „Immerhin steht der Turm noch einige Jahre. Die optische Verbindung von Kunst, Kultur, Freizeit, Sport und aquasol mit Rottweil war uns wichtig“, so Grimm.
Für das spontane Kunstprojekt werden nun noch Sponsoren gesucht, die sich in der Bacchus-Vinothek melden können. „Künstler Müller verzichtet zwar auf ein richtiges Honorar, eine kleine Aufwandsentschädigung sollte aber trotzdem zusammenkommen.