Villingendorf verliert die Apotheke im Ort. Trotz weitreichender Bemühungen wird sie nicht fortgeführt.
Villingendorf - In der Gemeinde Villingendorf schließt ein Einzelhandel. Ein Vorgang, dem sich Bürgermeister Marcus Türk entgegenstellt. Vor gut zwei Jahren, als er die letzte Metzgerei im Ort verabschieden musste und nun erneut, als er von der Schließung der St.-Gallus-Apotheke in der Hochwaldstraße erfuhr.
Nach mehreren Gesprächen mit der bisherigen Betreiberin, dem Hauseigentümer und dem ansässigen Arzt bemühte er sich auf verschiedenen Wegen um den Fortbestand der Apotheke, erzählt Marcus Türk. Auf direktem Weg habe er 21 Apotheken im nahen und mittleren Umkreis von der Möglichkeit des Weiterbetriebs der Villingendorfer Apotheke in Kenntnis gesetzt und sich an die Landesapotheke gewandt.
Über die Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg sei eine weitere Vielzahl an Apotheken informiert worden. Auch der Hauseigentümer selbst habe versucht, einen Nachmieter zu finden. Bislang ohne Erfolg. Zwar sei es zu einer Besichtigung gekommen, aber eine Übernahme der Apotheke sei gescheitert.
Versorgung gewährleistet
Eine Versorgung könne aber dennoch gewährleistet werden. Im engen Schulterschluss mit dem ansässigen Arzt sei vereinbart worden, dass durch die Kooperation mit benachbarten Apotheken ein erweiterter Botendienst im Ort angeboten werde. Arzneimittel könnten beispielsweise per Telefon, Telefax, E-Mail, App oder direkt durch die Arztpraxis bestellt und geliefert werden.
Dennoch werde weiterhin versucht, den Apothekenbetrieb wieder aufzunehmen. Nach Auskunft des ehemaligen Bürgermeisters Herbert Hermle wurde die St.-Gallus-Apotheke seit 1983 im Ort betrieben. Stefanie Frisch übernahm die Apotheke vor neun Jahren. Geschlossen werde aus familiären Gründen, sagt Frisch.