Wohnungsbaugenossenschaft zählt im Jubiläumsjahr mehr als 450 Mitglieder und 220 Wohnungen.
In einer Zeit, in der Wohnraum immer knapper und teurer wird, setzt die Wohnungsbaugenossenschaft Tailfingen eG ein starkes Zeichen. Seit ihrer Gründung hat die Genossenschaft das Ziel verfolgt, ihren Mitgliedern qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Mit über 450 Mitgliedern und einem Bestand von mehr als 220 Wohnungen ist die Genossenschaft heute ein bedeutender Akteur auf dem lokalen Wohnungsmarkt. Auch im Bauträgergeschäft ist die Wohnungsbaugenossenschaft immer wieder aktiv. Zuletzt wurden die Eigentumswohnungen „Am Markt 8“ erstellt und veräußert.
Festakt und Ausblick
Das Jubiläum wurde bereits am Gründungstag mit einer Gedenkstunde begangen. Mitglieder und geladene Gäste haben am 22. Oktober nun die Möglichkeit, an der Mitgliederversammlung und dem anschließenden Stehempfang teilzunehmen.
Neben der Feier steht auch die Weiterentwicklung im Fokus: Die Wohnungsbaugenossenschaft Tailfingen eG plant für die kommenden Jahre umfangreiche Modernisierungen. Auch der Bau neuer Wohnanlagen ist immer ein Thema bei der Wohnungsbaugenossenschaft Tailfingen eG. Dabei wird besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und energieeffizientes Bauen gelegt.
Dank an Mitglieder/Partner
Die Genossenschaft möchte sich anlässlich des Jubiläums herzlich bei ihren Mitgliedern, den lokalen Partnern und der Stadt Altstadt für die langjährige Unterstützung und das Vertrauen bedanken. Ohne diese starke Gemeinschaft wäre der Erfolg der vergangenen 75 Jahre nicht möglich gewesen.
Wie alles begann
Die Gründung der Genossenschaft erfolgte am 22. März 1949 auf Initiative von Bürgermeister Hermann Schöller. Hintergrund war die Bekämpfung der Wohnungsnot.
Ursächlich für diese Wohnungsnot seinerzeit war, dass bereits vor und während dem Zweiten Weltkrieg die Bautätigkeit eingestellt worden war. Die Stadt Tailfingen musste in der Nachkriegszeit vielen Heimatvertriebenen und Ostzonenflüchtlingen eine neue Heimat bieten. Auch sind viele Arbeitskräfte nach dem Krieg, als Industrie, Handel und Handwerk wiederauflebten, von auswärts zugezogen, so- dass sich in kurzer Zeit (von 1939 bis 1950) die Einwohnerzahl von 10 900 auf 12 700 erhöhte.
Im Jahr 1949 wurden in ganz Deutschland viele Wohnungsbaugenossenschaften gegründet, die meisten aber viel später im Jahr. Die frühe Gründung der Tailfinger Genossenschaft bereits im März 1949 zeugt von Weitblick der seinerzeit handelnden Personen.
Gründung und Anfänge
62 Frauen und Männer erschienen zur Gründungsversammlung und traten der Genossenschaft bei. Die Höhe der Geschäftsanteile wurde damals auf 300 D-Mark festgesetzt. Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus Bürgermeister Hermann Schöller als Vorsitzender, Fabrikant Eugen Amann und Zahnarzt Dr. Willy Zeller. Den ersten Aufsichtsrat bildeten Stadtamtmann Hermann Valet, Stadtamtmann als Vorsitzender, Fabrikant Ernst Schöller, Rechtsanwalt Dr. Otto Mall, Schreinermeister Oskar Backofen, Architekt Heinrich Merz und Schuhmacher Gotthold Konzelmann.
Um mit dem Wohnungsbau beginnen zu können, war es notwendig, das entsprechende Eigenkapital zu beschaffen. Im Rahmen einer großangelegten Überstundenaktion stellten die gesamte Arbeiterschaft und in gleichem Maße die Unternehmer der Stadt Tailfingen Gelder als Grundstock für den Beginn des Wohnungsbaues zur Verfügung. Die Mittel aus dieser Aktion wurden der Wohnungsbaugenossenschaft Tailfingen eG als zinsloses Darlehen gewährt: 142 000 D-Mark.
Mit dem Bau der ersten Wohnungen beziehungsweise Eigenheimen wurde bereits im Juli 1949 begonnen. Bis heute hat die Wohnungsbaugenossenschaft Tailfingen eG über 1 330 Wohnungen beziehungsweise Eigenheime in den verschiedensten Arten und Formen erstellt.