Hofstetten gehört mit rund 1800 Einwohnern zu den kleinsten Gemeinden im Kinzigtal. Die Freiwillige Feuerwehr genießt in der Gemeinde einen hervorragenden Ruf. Woran das liegt, erklärt Kommandant Dominic Ketterer im Gespräch mit unserer Zeitung.
Herr Ketterer, stellen Sie uns bitte die Feuerwehr Hofstetten vor. Wie viele Mitglieder haben Sie und welche Abteilungen gibt es?
Die eigenständige Gemeinde Hofstetten hat rund 1800 Einwohner. Die Mannschaft der Feuerwehr Hofstetten besteht aus 30 aktiven Mitgliedern, der Jugendfeuerwehr mit 17 Jugendlichen sowie 20 Altwehr-Mitgliedern.
Für welches Gebiet sind Sie genau zuständig?
Wir sind für die gesamte Gemeinde (knapp 18 Quadratkilometer) zuständig und unterstützen die Raumschaft Haslach bei größeren Schadensereignissen wie Hochwasser.
Welche Aufgaben haben die Feuerwehrleute?
Die Grundtätigkeiten bestehen aus Retten, Löschen, Bergen und Schützen. In diesen Tätigkeiten werden die Kameraden auch ausgebildet und regelmäßig bei Proben und Weiterbildungen geschult. Es kommen immer mehr Aufgaben hinzu, beispielsweise die Brandschutzwache bei Großveranstaltungen wie Narrentreffen, Konzerten oder Märkten.
Welche Ausrüstung steht Ihnen dafür zur Verfügung?
Wir besitzen drei Fahrzeuge: ein Löschgruppenfahrzeug, einen Gerätewagen und einen Mannschaftstransportwagen. Die Kameraden sind mit speziellen Feuerwehrstiefeln, -jacken, -hosen, -handschuhen und -helmen ausgestattet – je nach Einsatz auch mit speziellen Gurten oder Masken. Alle weiteren Ausrüstungsgegenstände wie Axt, Schneider oder Schlauch finden wir in unseren Fahrzeugen.
Wie ist der Stellenwert der Feuerwehr in Hofstetten?
Obwohl die Feuerwehr kein eingetragener Verein ist, sind wir ein sehr geschätztes Mitglied in der Vereinsgemeinschaft und werden bei Veranstaltungen und Festlichkeiten immer zurate gezogen und um Meinungen zur Sicherheit gebeten.
Wird Ihre ehrenamtliche Arbeit gewürdigt? Woran lässt sich das feststellen?
Wir finden, dass unsere Arbeit sehr gewürdigt wird. Die Bürgerinnen und Bürger sind uns gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert, was man vor allem am großen Zulauf bei unserem Feuerwehrfest sehen kann. Die Gemeinde steht wie gesagt auch hinter uns und lässt sich nicht lumpen, wenn es um Anschaffungen für die Feuerwehr geht.
Was macht Ihr aktuelles Feuerwehr-Team aus?
Nach den Corona-Jahren sind wir noch näher zusammengerückt, jeder stärkt jedem den Rücken, auf alle ist Verlass und alle bringen sich gerne mit ein. Nicht nur bei Feuerwehreinsätzen, sondern auch bei Arbeitseinsätzen, den Probenabenden oder kameradschaftlichen Veranstaltungen.
Wie häufig müssen Sie in etwa ausrücken?
Wir haben rund 15 Einsätze im Jahr. In den vergangenen Jahren waren wir zum Glück von keinem großen Einsatz betroffen. Das einzige war eine Großbrandmeldung in einem Industriegebäude. Wir haben unser gesamtes Personalaufgebot vor Ort gebracht. Dann hat sich herausgestellt, dass es sich lediglich um eine große Rauchentwicklung mit kleiner Brandstelle handelte, die wir schnell in den Griff bekommen konnten.
Müssen die Mitglieder immer für Einsätze bereit sein oder gelten bestimmte Bereitschaftszeiten?
Bei uns in der freiwilligen Feuerwehr gibt es keine geregelten Bereitschaftszeiten, wir entscheiden nach Tagesverfügbarkeit. Bedeutet, wir schauen, wer wo wohnt und wer wo arbeitet. Bei kleineren Einsätzen müssen nicht alle kommen, bei größeren Einsätzen werden alle alarmiert.
Suchen Sie aktuell nach Verstärkung für Ihre Mannschaft?
Wir benötigen immer Verstärkung in der aktiven Mannschaft, hier sind keine Grenzen nach oben gesetzt. Da die Verfügbarkeit tagsüber immer sehr schlecht ist, sind wir um jeden Kameraden dankbar. Wir freuen uns auch über Kameraden aus anderen Wehren, die uns beim Einsatz unterstützen können, weil sie zum Beispiel in Hofstetten arbeiten.
Welche Eigenschaften oder Talente sollte man mitbringen, wenn man der Feuerwehr beitreten will?
Man kann der Feuerwehr immer beitreten, da in den verschiedensten Bereichen immer Leute gesucht werden – sowohl handwerklich als auch kaufmännisch. Ansonsten ist ein bisschen zeitliche Flexibilität nicht schlecht, da man sich im Klaren sein muss, dass Einsätze auch zu Wochenend- oder Schlafzeiten stattfinden können.
Welche Vorteile ergeben sich für junge Menschen als Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Man lernt das soziale Miteinander zwischen jung und alt und generell in einer Gruppe, in der man „funktionieren“ muss. Man lernt den Horizont zu erweitern und eigene Grenzen zu überwinden. Man profitiert ungemein von der Lebenserfahrung anderer und hat immer einen aktuellen Stand bei der Ersten Hilfe.