Als raubeiniger Typ mit grimmigem Gesicht gibt der Turmschurke der Horber Fasnet einen besonderen Akzent. Foto: NZ Horb Foto: Schwarzwälder Bote

Die grimmigen Gesichter ihrer Holzmasken dürfen an der Horber Fasnet nicht

Die grimmigen Gesichter ihrer Holzmasken dürfen an der Horber Fasnet nicht fehlen: die Turmschurken. Sie erinnern an ein Horber Wahrzeichen, den Schurkenturm, und fallen an der Fasnet als raubeinige Männerfigur auf. Demnächst feiern sie ihr 30-jähriges Bestehen.

Noch vor dem traditionellen Eröffnungsball der Narrenzunft am Samstag, 20. Januar, knallen bei den Turmschurken die Korken, oder besser: es klirren die Ketten. Denn Horbs grimmige Fasnets-Bande feiert ihren 30. Geburtstag bereits am Freitag, 12. Januar, im Steinhaus. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Zu Gast und auch auf der Bühne präsent sind unter anderen die Mettstetter Steinachhexen, mit denen die Turmschurken seit vielen Jahren befreundet sind. Natürlich werden sich die Geburtstagskinder dem Publikum vorstellen, es gibt Grußworte, und danach schreitet DJ Ali zur Tat und wird mit schwungvollem Sound für einen ebenso langen wie kurzweiligen Abend sorgen.

Für viele die gute Gelegenheit, Fasnets-Erlebnisse auszutauschen und sich ans närrische Treiben der Turmschurken zu erinnern. Einige Damen können da bestimmt mitreden, denn am Rosenmontag in Horb ist es keine Seltenheit, dass eine Umzugszuschauerin abgeführt und in den hölzernen Pranger gesteckt wird. Andere dürfen sich auf eine Hand voll Sägemehl gefasst machen, die der freche Schurke gerne mal in einen Kragen steckt oder ins Haar wuschelt. So sind sie eben, Horbs raubeinige Turmschurken, deren Masken eine Besonderheit darstellen, weil sie alle unterschiedlich sind. Der Nordstetter Schnitzer Bruno Springmann hat alle Raffinessen seiner Handwerkskunst aufgeboten, um der Schurkenbande ein authentisch-individuelles Aussehen zu verpassen. Dazu tragen die Schurken schwarze Cordhosen, weit geschnittene Hemden, ein Lederwams, Ledergamaschen und über kreuz getragene Eisenketten. Aber die Turmschurken haben auch einige freundliche, vor allem gastfreundliche Wesenszüge. Sie sind es, die alljährlich an der Fasnet für die Schwallhalla-Bar sorgen, die im Brunnen auf dem Unteren Marktplatz aufgebaut wird. Damit tut die Gruppe gleich doppelt etwas Gutes: sie beschert der Horber Straßenfasnet einen beliebten Treffpunkt und übernimmt ein Mal im Jahr den Brunnen-Putzdienst.

In der Turmschurkengruppe sind Mitglieder von 18 bis 55 Jahren vertreten. Es gibt etwa 35 Sätze Häs, und 20 bis 30 Träger sind aktiv dabei.