Die kontinuierlich steigenden Energiekosten belasten Hausbesitzer zunehmend. Ein oft übersehener Weg, um Kosten einzusparen, liegt in der Erneuerung der Fenster.
Viele veraltete Fenster zum Beispiel Verbund- und Kastenfenster mit Einfachglas sowie Fenster mit unbeschichtetem Isolierglas sind immer noch in Gebrauch und führen zu Wärmeverlusten. „Innovative Fenster mit Dreischeiben-Wärmedämmglas reduzieren nicht nur den Wärmeverlust, sondern tragen auch zur CO₂-Reduktion bei und schaffen das ganze Jahr über ein ausgeglichenes Raumklima“, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Bundesverbandes Flachglas. Neue Fenster sind somit sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll.
Fenster mit veraltetem Glas als enormer Kostenfaktor
Der größte Energiespareffekt einer Modernisierung liegt bei Fenstern mit veraltetem, unbeschichtetem Isolierglas – hier können rund 37 Milliarden Kilowattstunden eingespart werden. Und sogar von Fenstern mit Einfachglas gibt es in Deutschland noch so viele, dass ihr Austausch 2,9 Milliarden Kilowattstunden einsparen könnte.
Sind die alten Fenster noch gut erhalten und entsprechen heutigen Vorgaben und Ansprüchen, kann es sich auch lohnen, „nur“ das Isolierglas auszutauschen. Bereits durch die Verwendung von modernem, beschichtetem Isolierglas kann der Ug-Wert mehr als halbiert werden. Und wenn hochwertige alte Fenster erhalten werden sollen, aber keine großen Glasdicken aufnehmen können, kann heute auch neuartiges Vakuum-Isolierglas eine Alternative sein – auch wenn zu erhöhten Preisen.
Die Bundesregierung unterstützt private Hausbesitzer sowie Unternehmer mit verschiedenen Förderprogrammen, um den Austausch alter Fenster zu fördern. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird der Fenstertausch als Einzelmaßnahme mit einem Zuschuss von 15 Prozent gefördert. Liegt ein individueller Sanierungsfahrplan (SFP) vor, ergeben sich weitere Zuschüsse von fünf Prozent. Zu beachten ist, dass seit dem 1. Januar 2024 die Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA erst nach Abschluss eines Lieferungs- oder Leistungsvertrag beantragt werden kann. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW können zinsvergünstigte Ergänzungskredite beantragt werden. „Der Austausch von Fenstern mit Einfachverglasung dürfte in jedem Fall, selbst ohne Förderung, wirtschaftlich sein. Denn die Investition kostet weniger als die Energie, die man sonst über die Lebensdauer der Fenster bezahlen müsste“, erläutert Grönegräs.
Effektiver Wechsel mit Fachberatung
Der Weg zu neuen Fenstern beginnt idealerweise mit einer Beratung durch qualifizierte Fachleute. Diese analysieren die Gegebenheiten vor Ort und erstellen ein individuelles Angebot, das den spezifischen Anforderungen jedes Gebäudes gerecht wird. „Hochwertiges Isolierglas kann durch seinen Aufbau und moderne Funktionsbeschichtungen an jeden Anspruch individuell angepasst werden“, so Jochen Grönegräs.
Zeitgemäße Verglasungen sind ein wichtiger Schritt, um die Energiekosten zu senken und das Klima zu schützen.Bundesverband Flachglas
Was passiert mit einem alten Gasanschluss?
Von einer Gasheizung auf Fernwärme oder eine Wärmepumpe umgestiegen? Dann stellt sich für Verbraucherinnen und Verbraucher oft die Frage: Was tun mit dem noch vorhandenen Gasanschluss? Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, teilt die Verbraucherzentrale NRW mit. Doch nicht jede wird von jedem Gasnetzbetreiber unterstützt - und auch die Kosten können je nach Betreiber stark variieren. Ein Überblick:
Variante 1: Deaktivieren: Der Gasanschluss wird inaktiv geschaltet, Gaszähler und Anschluss bleiben bestehen wie gehabt. Diese Möglichkeit wird laut einer Umfrage der Verbraucherschützer nicht von jedem Netzbetreiber unterstützt. Weil der Anschluss zwar noch vorhanden ist, aber kein Gas mehr abgenommen wird, verlangen viele Netzbetreiber eine Pauschale dafür – im Schnitt um die 100 Euro pro Jahr. Und weil bei dieser Variante weiterhin Gas in der Hausleitung verbleibt, muss der Anschluss zudem weiter gewartet werden.
Variante 2: Stilllegen: Der Gasanschluss wird stillgelegt. Die Leitungen bleiben zwar im Gebäude, werden aber vom restlichen Gas befreit und vom Hauptnetz abgetrennt. Diese Möglichkeit bieten einige Gasnetzbetreiber kostenlos an, bei anderen kostet es hohe drei- oder sogar vierstellige Beträge. Auch bei der Stilllegung verlangen manche Netzbetreiber weiterhin regelmäßige Wartungsarbeiten.
Variante 3: Rückbauen: Der Gasanschluss wird komplett rückgebaut, die Netzanschlussleitung sowie alle Anlagenteile werden ausgebaut. Erneut eine Gasversorgung herzustellen, bedürfte in diesem Fall aufwendiger baulicher Maßnahmen. Die Kosten für den Rückbau decken Netzbetreiber auf unterschiedliche Art und Weise. Entweder sie stellen sie dem Gasanschlussnutzer in Rechnung – im Schnitt kostet das doppelt so viel wie die Stilllegung. Oder: Manche Netzbetreiber legen sie auch ganz oder teilweise auf die Allgemeinheit der Gaskunden um. red/tk