Einfühlungsvermögen ist im Pflegebereich ganz arg wichtig«, sagt Michaela Hofmann, und ihr herzliches Lächeln verrät, dass sie davon selbst eine große Portion besitzt.
Einfühlungsvermögen ist im Pflegebereich ganz arg wichtig«, sagt Michaela Hofmann, und ihr herzliches Lächeln verrät, dass sie davon selbst eine große Portion besitzt. Die junge Frau ist Gesundheits- und Krankenpflegerin im Zentrum für Neurologie im Vinzenz von Paul Hospital (VvPH) in Rottweil und hat ihre Ausbildung gleich zweimal absolviert – einmal auf den Philippinen und einmal in Deutschland. »Hallo« und »Tschüss«, das waren die einzigen beiden Vokabeln, die der jungen Frau geläufig waren, als sie 2011 von den Philippinen nach Deutschland kam. »Und die konnte ich nicht mal schreiben, obwohl mein Vater Deutscher war.« Heute spricht Michaela Hofmann die Sprache perfekt und strahlt übers ganze Gesicht, wenn sie von Kollegen und Patienten dafür gelobt wird. In ihrer ersten Zeit in Deutschland wohnte sie bei ihrer Schwester in Freudenstadt und hospitierte im dortigen Krankenhaus. Auf den Philippinen hatte sie bereits eine vierjährige Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen – und musste hier feststellen, dass ihr Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde. Da die ehrgeizige junge Frau aber auch in ihrer neuen Heimat unbedingt wieder als Fachkraft arbeiten wollte, kam für sie gar nichts anderes infrage, als erneut eine Ausbildung zu beginnen. Sie bewarb sich im Vinzenz von Paul Hospital und bekam prompt einen Ausbildungsplatz zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. »Das Fachwissen hatte ich ja bereits.« Also paukte sie intensiv die deutsche Sprache und begann 2013 ihre Lehrzeit – zum zweiten Mal. »Es war eine meiner besten Entscheidungen, hierherzukommen «, erzählt Maria Hofmann mit leuchtenden Augen. Auf den Stationen St. Hildegard 3 und 4 betreuen 40 Mitarbeiter 33 Patienten mit neurologischen Erkrankungen sowie sechs Schlaganfallpatienten. »Ich arbeite auf meiner absoluten Wunschstation.«
Multiprofessionelles Team
Schlaganfallpatienten werden im »Rottenmünster« durch ein speziell ausgebildetes, multiprofessionelles Team, zu dem auch Michaela Hofmann bald gehören wird, versorgt. Eine entsprechende Weiterbildung beginnt für sie im kommenden Herbst. Sechs Monate lang wird sie dafür in einem Stroke-Kurs (englisch für Schlaganfall) in Freiburg geschult. »Ich freue mich schon sehr darauf.« Bei den Fort- und Weiterbildungen im VvPH geht es um die Entwicklung sowohl fachlicher als auch sozialer und ethischer Kompetenzen. »Die Wertschätzung ist im VvPH sehr hoch, und im Team ist wirklich jeder für jeden da.« Dies hänge auch mit den christlichen Werten zusammen, die in der Einrichtung der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul gelebt werden, so die Erfahrung von Maria Hofmann. »Wer sich für den Pflegeberuf entscheidet, sollte sehr gerne mit Menschen zu tun haben, flexibel und teamfähig sein«, so die Empfehlung der Fachkraft. Und noch eines hält Michaela Hofmann für wichtig: wann immer es möglich ist, sich für die Patienten und auch für deren Angehörige Zeit zu nehmen. Dies sei ein täglicher Spagat, schließlich kommt es bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten auf jede Minute an. Aber auch das ist Teil ihrer Ausbildung: in absoluten Ausnahmesituationen Ruhe zu bewahren – und dem Patienten ihr strahlendes Lächeln schenken.