Das rundum sanierte Kinderhaus steht unter Denkmalschutz. Foto: Angela Baum

Der Kindergarten in Sommenhardt ist saniert – ein Schmuckstück ist entstanden. Die Kinder freuen sich über die neu gestalteten Räume.

Um das Jahr 1900 wurde das wunderschön verwinkelte, alte Sommenhardter Rathausgebäude erstellt – jetzt wurde es grundlegend saniert und dient künftig als Kindergarten.

Mit einem großen Fest wurde die Eröffnung am Samstag, 21. September, gefeiert. Kinder, Eltern, Erzieherinnen und der ganze Ort freuten sich über den gelungenen Kindergartenbau, der unter Denkmalschutz steht. Architektin Christine Wolf vom Calwer Architektenbüro Krieg + Wolf erläuterte, dass zunächst angedacht gewesen sei, Wohnungen im Obergeschoss und Dachgeschoss zu erhalten.

Auch wurde nach Möglichkeiten gesucht, einen Aufzug einzubauen, um eine barrierefreie Erschließung der oberen Etagen zu ermöglichen. Da sich dies als schwierig gestaltete, kam danach die Entscheidung, das große Gebäude als reines Kinderhaus umzubauen und zu nutzen.

Zweiter Rettungsweg über die neue Außentreppe

Statt eines Aufzugs wurde beim Umbau und der grundlegenden Sanierung eine Außentreppe errichtet – die Stahltreppe dient als zweiter Rettungsweg aus dem Obergeschoss, falls das Treppenhaus nicht nutzbar wäre. Die Sanierungsmaßnahmen waren sehr umfangreich. Im September 2023 wurde mit den Baumaßnahmen begonnen – im Januar war der Bauantrag eingereicht worden. Der Kindergarten wurde während der Bauzeit ausgelagert, das Kindergartenleben fand ein Jahr lang in Raummodulen statt.

Überraschungen in der Bauphase

Im Rahmen der Rückbauarbeiten kam dann die eine oder andere Überraschung ans Tageslicht, so stellte sich etwa heraus, dass die ursprüngliche Fachwerkkonstruktion in Teilen nicht mehr ausreichend tragfähig war. Holzpfosten und -Träger wurden ausgetauscht, Stahlträger und Stahlstützen mussten unter Last eingezogen werden. Und: alle tragenden Konstruktionen wurden mit der heute erforderlichen Brandschutzverkleidung versehen. Auch wurde die gesamte Technik, Elektro und Sanitär erneuert.

Heizung mit Pellets

Geheizt wird mit Pellets, zudem wurde eine dezentrale Lüftungsanlage eingebaut. Für eine bessere Akustik in den Gruppenräumen wurden Akustikdecken montiert. Christine Wolf erläutert, dass es so manches gab, was zunächst nicht in der Planung und im Kostenbudget vorgesehen war – etwa die Sanierung des schönen Glockenturmes oder die Sanierung der Räumlichkeiten im Obergeschoss. Dieses wird künftig als Archiv und Abstellbereich genutzt.

Neues Mobiliar

Zudem wurde neues Mobiliar für den Kindergarten angeschafft – auch hierzu gab der Gemeinderat Bad Teinach-Zavelstein grünes Licht. Bürgermeister Markus Wendel berichtet, dass die ursprünglich Planung vorsah, das alte Mobiliar wieder zu verwenden – doch im Zuge der Sanierung sei dann entscheiden worden, das neue Kinderhaus auch mit neuen Möbeln auszustatten – einige wenige Möbel werden aber weiter verwendet.

Zeit- und Kostenplan eingehalten

Wendel und auch die Architekten und Handwerker freuen sich, dass die grundlegende, denkmalgerechte Sanierung gelungen ist. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Fachplaner und Handwerkern, konnten Zeitplan und Kosten eingehalten werden. Das Gebäude wurde als Kinderhaus fit für die Zukunft gemacht.

Großes Kindergartenfest

Beim großen Kindergartenfest am Einweihungstag konnten sich die Bevölkerung und vor allem die Kindergartenfamilie ein Bild vom Kinderhaus im neuen Kleid machen – und die Kinder dürfen sich jetzt über die hellen, lichtdurchfluteten Räume freuen. Alles ist kindgerecht gestaltet, freuen sich auch die Erzieherinnen.

Entstanden sind insgesamt 31 Räume, die saniert wurden – inklusive aller Nebenräume wie Abstell- oder Putzräume. Im Erdgeschoss sind dies 14 Räume, im Obergeschoss elf Räume und im Dachgeschoss sechs Räume.

Ein schönes Plätzchen bekam das Geschenk von Bürgermeister Wendel: Ein Kuscheldelfin als „Seelentröster“. Foto: Angela Baum

Plätzchen für den „Seelentröster“

Zur Verfügung stehen im Kinderhaus 738 Quadratmeter Nutzfläche. Ein wunderschönes Eckchen fand sich gleich noch am Einweihungstag für den riesigen blauen Kuschel-Delfin, der auch als „Seelentröster“ fungieren kann, wie Bürgermeister Wendel erzählte. Er habe vorübergehend eine Woche bei seiner Familie „gewohnt“, bevor er den großen Stoffdelfin den Kindern schenkte. Wendel sagt, dass das Gebäude behutsam saniert wurde – es sei eine Bereicherung für das gesamte Ortsbild geworden. Stolz sind jetzt alle Beteiligten – egal ob Bürgermeister und Gemeinderat, Erzieherinnen, Kinder und auch die beteiligten Handwerker und Firmen, die teilweise in Sommenhardt gefunden werden konnten.

Punktlandung bei den Kosten

„Das Kinderhaus ist eine gute Investition für die Zukunft unserer Stadt“, sagt Markus Wendel, der auch erklärt, dass die investierte Summe von 2,15 bis 2,2 Millionen Euro eine „Punktlandung“ sei. Am Ende habe sich alles ein wenig zurecht gerüttelt – auch bei den Kosten, die ursprünglich mit 2 Millionen Euro veranschlagt worden waren. „Gemessen an dem, was gemacht wurde – auch an dem, was mehr und zusätzlich gemacht wurde – sind die Kosten eine Punktlandung. Die Wundertüte ging zwar auf, wir haben sie aber auch wieder zu bekommen,“ freut sich der Bürgermeister.