Frank Eichler ist stellvertretender Stationsleiter im Zentrum für Altersmedizin. Foto: Langenbacher

»Ich will Menschen helfen – dies sollte die Grundeinstellung sein, wenn man in der Pflege arbeiten möchte«, sagt Frank Eichler.

»Ich will Menschen helfen – dies sollte die Grundeinstellung sein, wenn man in der Pflege arbeiten möchte«, sagt Frank Eichler. Der Gesundheits- und Krankenpfleger ist stellvertretender Leiter der Station M2 im Gebäude »St. Maria« des Vinzenz von Paul Hospitals in Rottweil. Dort ist das Zentrum für Altersmedizin untergebracht – ein besonderer Ort für Patienten, die in der Regel über 65 Jahre alt und psychisch erkrankt sind. Hier finden sich Senioren mit Demenzerkrankungen, Depressionen, Angststörungen, Manien und Persönlichkeitsstörungen, deren Betreuung in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder zu Hause aufgrund ihrer Erkrankung derzeit nicht möglich ist. »Psychiatrische Erkrankungen treten mit zunehmendem Lebensalter leider immer häufiger auf. Dies stellt Betroffene und deren Familie meist vor große Probleme«, erläutert der junge Mann. »Wir haben es hier oft mit einem sehr anspruchsvollen Verhalten der Patienten zu tun.« Deshalb hält die Arbeit für das Pflegepersonal im Bereich der Gerontologie (Wissenschaft des Alters) spezielle Herausforderungen bereit. »Wir haben hier Menschen, die eine ganz andere Art der Zuwendung benötigen«, formuliert es Frank Eichler, Jahrgang 1984. Und dies 24 Stunden, sieben Tage in der Woche. Der Dienst sei deshalb »sehr fordernd«. Doch genau das ist es, was ihn erfüllt: »Der Beruf entspricht ganz meinen Vorstellungen. « Aus diesem Grund ließ er sich auch zum Stationsleiter weiterbilden und absolvierte eine Trainerausbildung für das Deeskalationsmanagement. Dabei wurde ihm beispielsweise beigebracht, wie man hochangespannte Patienten versteht und wie man sie im Gespräch begleiten kann. Frank Eichler ist Teil eines rund 50-köpfigen Teams, das den Patienten ein Stück Lebensqualität bis ins hohe Alter bieten möchte. Dafür arbeiten Pflegepersonal, Ergotherapeuten, Ärzte und viele weitere Berufsgruppen Hand in Hand. Die Patienten werden in kleine Gruppen eingeteilt, um sich so individuell wie nur möglich um sie kümmern zu können. Neben den psychiatrischen Regelbehandlungen kümmert sich der Gesundheits- und Krankenpfleger beispielsweise auch um Behandlungs- und Körperpflege.

Wertschätzender Umgang

Und Frank Eichler hat immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Sorgen seiner Patienten: »In dem geschützten Umfeld der M2 haben wir Zeit, um mit den Patienten zu sprechen, ihnen zuzuhören und die Kommunikation zu pflegen.« Es werde eine lebendige Stationsgemeinschaft gepflegt. Die intensive Begleitung und der wertschätzende Umgang mit den betagten Menschen, ausgerichtet an den christlichen Werten der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, macht diese Aufgabe für ihn so beispiellos und reizvoll. »Es ist auch eine ideale Station, um Gelerntes zu festigen«, sagt Frank Eichler. Dabei war es für ihn nach der Schulzeit keineswegs klar, dass er sich einmal im Pflegebereich so wohlfühlen würde. Denn zunächst lernte er Koch und absolvierte seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr. Dann begann er seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in Tuttlingen, die er 2010 abschloss. 2017 bewarb er sich im Rottenmünster und ist dort nun seit Dezember 2018 stellvertretender Stationsleiter. »Die Pflege bietet viele Chancen, sich selbst zu verwirklichen«, meint Frank Eichler. Allerdings sollten Interessenten bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Auch Teamfähigkeit nennt er als wichtiges Merkmal für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers.