Ausgezeichnete Eisdiele in Bisingen ist nach dem verheerende Hochwasser in 2024 schöner als zuvor.
Marina Dal Pont erklärt einer Kundin freudestrahlend die vier neuen Eissorten, die sie an diesem Tag in ihrer Eistheke hat. Während sie und eine Mitarbeiterin die Kundenwünsche erfüllen, ist ihr Mann in Sichtweite dabei, neues Eis zu machen. Denn dank des Umbaus gibt es jetzt im Rialto eine gläserne Produktion. „Das ist auch für mich sehr angenehm, ist doch die Kommunikation mit meiner Frau und den Kunden einfach intensiver“, freut sich Eismeister Michele.
„Ich liebe die Qualität. Meine Kreativität beim Eismachen ausleben zu können, ist für mich das größte“, meint der Eismeister. Und genau für diese Passion schätzen die Kunden aus Bisingen und einem weiten Umkreis die kleine Eisdiele in der Ortsmitte. Da wundert es kaum, dass die Bisinger unter anderem im Rahmen des Schlemmerblock Awards 2023 ausgezeichnet wurden. Marina Dal Pont und ihr Team erhielten den 1. Platz in der Region Zollernalb/Sigmaringen und Umgebung. „Wir haben die beste Google-Bewertung im Umkreis“, freut sich Michele zudem und sieht sich in seinem Konzept bestätigt.
„Bei mir kommen nur ausgewählte Zutaten ins Eis, ich setze ganz auf Naturprodukte“, betont er. „Alle meine Grundmischungen sind ohne künstliche Aromen, bei mir gibt es keine Zugabe von Vanillin oder Milcharomen. Wer bei uns eine Vanilleeis möchte, bekommt echte Vanille – und das schmeckt man.“ Doch nicht nur bei den Standardsorten wird ein enormer Aufwand betrieben. „Ich habe eine ganz besondere Passion für Eigenkreationen“, erklärt der Eismeister und gerät ins Schwärmen. „Ob eine neue Eissorte oder ein spezielles Topping, ich möchte unseren Kunden immer das gewisse Extra geben – so wie beispielsweise bei unserer Crunchsoße mit einer extra Portion Stückchen.“
Da er mit Naturprodukten arbeite, müsse er seine Rezepte immer wieder anpassen. „Je nach Reifegrad der Zutaten und Früchte, beispielsweise bei den Bananen, schmeckt unser Eis zwar immer intensiv, aber nie gleich.“ Und das gelte auch für die eingesetzten Nüsse, die er von Lieferanten bezieht, die er persönlich kennt.
Besonders Diabetiker dürften sich über die zuckerfreien Eissorten freuen. „Bis zu acht verschiedene haben wir in der Hochsaison.“ Aber auch bei seinen anderen Kreationen versucht er, Zucker soweit möglich zu reduzieren. „Ich setze auf ein ballaststoffreiches Eis und kann im Vergleich bis zu 40 Prozent Zucker einsparen.“ Das komme nicht nur den kalorienbewusststen Zeitgenossen zugute – bis zu 50 Prozent seien möglich–, sondern als „Nebeneffekt“ werde das Eis auch cremiger. Ob vegan, Klassiker oder Gourmet-Variante wie seine Interpretation eines Dubai-Schokoladen-Eises, im Rialto gibt es ständig Neues. „Und dank unserer fünf Meter langen Theke immer mehr als 40 Eissorten.“ Je nach Aufwand kostet eine Kugel 1,50 bis 2 Euro.
Dankbar für Solidarität
„Kaum zu glauben, dass es nicht einmal ein Jahr her ist“, sagt Marina Dal Pont und denkt mit gemischten Gefühlen an das Starkregenereignis vom 2. Mai 2024 zurück. Ihre ganze Existenz versank damals buchstäblich im Schlamm. Und so schlimm der erste Moment auch war, so positiv waren die Erfahrungen, die das Ehepaar in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten machen durfte. Die Solidarität aus der Bevölkerung war riesengroß, freiwillige Helfer kamen nicht nur aus dem Ort. „Wir sind unendlich dankbar.“