Nicolai Stotz mit der aktuellen Ausgabe des Kalenders. Foto: Krokauer

Jedes Jahr bringt der Calwer Gewerbeverein den Kalender "Calw im Wandel der Zeit" heraus. Der Clou: Die Bilder haben stets einen Bezug zum aktuellen Geschehen.

Calw - Zum elften Mal gibt der Calwer Gewerbeverein unter dem Vorsitz von Nicolai Stotz und Jürgen Ott den Kalender "Calw im Wandel der Zeit" heraus. "Da kann man durchaus schon von Tradition sprechen", so Stotz. Oft würden die Menschen in der Hesse-Stadt von "unserem Kalender" sprechen, freut er sich.

Stotz ist davon überzeugt, dass der Kalender zur Identifikation mit der Stadt und zum Wir-Gefühl in Calw beiträgt. Auch in diesem Jahr werden die zwölf Motive viele Calwer dazu bringen, sich mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen, sich damit auseinanderzusetzen, wie es früher war. "Bei vielen werden Erinnerungen wach. Darauf werde ich immer mal wieder angesprochen", so der Vorsitzende des Gewerbevereins. Etwa, wenn die Enkel erkennen, dass es ihr Großvater war, der auf dem Foto eines Rennens in einer Seifenkiste sitzt.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv werden jährlich Motive ausgesucht, die mindestens in den 1960er- und 1970er-Jahren entstanden sind. Auch Bürger sind dazu aufgerufen, alte Fotos dem Gewerbeverein zur Verfügung zu stellen. Auf keinen Fall solle man alte Bilder wegwerfen, bitten die Vereinsvorsitzenden. Bestenfalls können die Bürger die Bilder sogar möglichst genau datieren.

Kleine Veränderung

Obwohl der Gewerbeverein seinem Konzept, dem Kalender kein bestimmtes "Motto" zu geben, was einst im Gespräch war, gab es in den vergangenen Jahren eine kleine Veränderung: "Wir versuchen mit den Motiven, die wir aussuchen, einen Bezug zum aktuellen, lokalen Geschehen herzustellen", so Stotz. So findet sich im März das Bild von einem Festzug mit einem Wagen des Gewerbevereins, der 2023 sein 175-jähriges Bestehen feiert. Drei Bilder beschäftigen sich mit dem Thema Eisenbahn. Schließlich soll im nächsten Jahr die einstige Schwarzwaldbahn als Hermann-Hesse-Bahn wieder Fahrt aufnehmen. Erstaunlich viele Menschen haben sich überdies auch am 21. November 1920 versammelt, um das Kriegerdenkmal an der Stadtkirche einzuweihen, wo heute noch anlässlich des Volkstrauertags alljährlich ein Kranz niedergelegt wird.

Der Erlös aus dem Verkauf des Kalenders fließt in die Arbeit des Gewerbevereins. Die Vorsitzenden des selbigen haben sich dafür entschieden, statt zwei oder drei große Veranstaltungen im Jahr mehrere kleinere Aktionen auf die Beine zu stellen. Ein kleiner Teil des Erlöses fließe zudem in die Finanzierung der Citymanagerin.