Der Jubel nach dem entscheidenden Tor: Marco Petereit, seit diesem Jahr spielender Co-Trainer, und Jonas Pies (rechts) treten nun in der Oberliga an. Foto: Fissler

Mit neuem Chefcoach startet der Aufsteiger Offenburger FV in das Abenteuer Oberliga. In der fünfthöchsten Spielklasse will man sich langfristig etablieren. Zunächst steht allerdings einzig und allein der Klassenerhalt im Fokus von Trainer Sascha Ruf.

Als Antwort auf die Frage, ob er derzeit noch gut schlafen könne, lacht Sascha Ruf erst mal. "Es ist noch nichts, was mich komplett aus der Bahn wirft", sagt der neue Cheftrainer des Offenburger FV über die gestiegene Verantwortung, die nun auf seinen Schultern liegt. In der vergangenen Saison war er noch Co-Trainer unter Benjamin Pfahler, seit diesem Sommer hat er nun die Chefrolle inne.

Dass Ruf derzeit gut schlafen kann, liegt auch daran, dass er zuletzt oft mit seinem Team unterwegs war. "Wir haben fast jeden Tag trainiert", berichtet er von der intensiven Vorbereitung. Denn der Aufsteiger in die Oberliga steht vor einen großen Herausforderung in der fünfthöchsten Spielklasse. Mit den Stuttgarter Kickers, dem SSV Reutlingen und der SG Sonnenhof Großaspach tummeln sich Teams in der Liga, deren Ansprüche weitaus höher und deren Strukturen deutlich professioneller sind, als es die Liga vermuten lässt. Von "Spielen mit Highlight-Charakter" spricht Ruf mit Blick auf die namhaften Gegner.

"Dass wir mit manchen Strukturen nicht mithalten können, wissen wir auch", macht sich auch OFV-Präsident Norbert Großklaus keine Illusionen. Aber dennoch sieht man sich in Offenburg auch zukünftig in eben jener Liga. "Wir sind überzeugt: Der OFV gehört in die Oberliga", sagt Großklaus. Als krasser Underdog sieht man sich auch nicht. "Ich traue uns zu, fußballerisch in der Liga Stand zu halten", sagt Ruf, dem OFV-Legende Marco Petereit als spielender Co-Trainer zur Seite steht. Die fußballerische Qualität der Mannschaft, die zu großen Teilen aus der eigenen Jugend kommt, war schon in der Meistersaison der Trumpf. Für die Oberliga müsse man vor allem körperlich noch zulegen, sagt Ruf.

Personell hat sich nicht allzu viel getan. Fabio Kinast (Bahlingen), Emily Mugeta (Denzlingen) und Martin Weschle (Karriereende) sind nicht mehr dabei, Yannic Priéto (SC Lahr), Jean-Gabriel Dussot (SV Linx) und Nicolas Pfrimmer (FA Illkirch Graffenstaden) sind von außen zum Team gestoßen. Zudem wurden sechs U19-Spieler in den Seniorenkader übernommen.

Mit einem Testspiel am Samstag gegen den Regionalligisten Bahlinger SC geht der OFV in die letzte Phase der Vorbereitung. Das erste Ligaspiel hat es dann direkt in sich, man fährt zum Ortenau-Derby nach Oberachern. Ab dann startet der Kampf um den Klassenerhalt in einer Liga, in der sich der Offenburger FV auch in Zukunft sieht.