Bei der Inbetriebnahme der neuen Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung (von links): Katrin Schindele (Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg), Sabine Kurtz (Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg), Moritz Glauner (Leiter Unternehmensstrategie und -entwicklung), Markus Schlör und Carl Glauner (beide Geschäftsführer Alpirsbacher Klosterbräu) sowie Norbert Beck (Amtsverwalter der Stadt Alpirsbach) Foto: Karin Zeger

Nach zwölfmonatiger Bauzeit wurde die neue Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung eingeweiht. Die neue Abfüllanlage der Alpirsbacher Klosterbrauerei ist ein technisches Highlight. Im Beisein zahlreicher Gäste wurde sie in Betrieb genommen.

Tradition und Moderne fließen in Alpirsbach aus dem gleichen Zapfhahn. Darin liegt ein großer Teil des Erfolgsgeheimnisses der Klosterbrauerei der Familie Glauner. Nun wurde nach zwölfmonatiger Bauzeit die neue Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung eingeweiht und in Betrieb genommen. Mit ihr weitet und festigt die Brauerei ihre Marktstellung.

„Die Investition in die neuen Abfüllanlagen ist für uns ein bedeutender Meilenstein und sichert den Standort Alpirsbach”, betont Carl Glauner, Geschäftsführer und Inhaber der Alpirsbacher Klosterbräu. Dies unterstreicht auch Alpirsbachs Amtsverwalter Norbert Beck bei der Einweihungsfeier: „Heute ist ein guter Tag für die Brauerei und ein guter Tag für die ganze Stadt. Wir sind stolz auf eure, auf unsere Brauerei“, formuliert er Richtung Familie Glauner und hat dabei besonders Moritz Glauner im Blick. Der Sohn von Carl Glauner ist für die technischen Abläufe in der Brauerei verantwortlich – und die Anlage ist sein erstes großes Projekt. Dieser sagt: „Die neuen Abfüllanlagen sind nicht nur ein technisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Schritt, um unsere ökologische Verantwortung wahrzunehmen.”

Dank einer modernen Lüftungsanlage, die die gesamte Raumluft zwei- bis dreimal pro Stunde austauscht, könne man optimale mikrobiologische Bedingungen in der Halle sicherstellen. Außerdem werde, erläutert Moritz Glauner den aufmerksamen Gästen, über einen Wärmetauscher bis zu 90 Prozent Heizenergie eingespart. Die schwerste Maschine der Anlage, die Flaschenwaschmaschine, wiegt beeindruckende 78 Tonnen.

Firmen aus ganz Baden-Württemberg beteiligt

Mehr als 30 Firmen waren am Bau des neuen Abfüllzentrums beteiligt – die meisten davon aus Baden-Württemberg, was die enge regionale Zusammenarbeit der Brauerei unterstreicht.

Mit Gottes Segen von Alpirsbach in die ganze Welt: Dekan Anton Bock (links) und Pfarrer Christian Honold Foto: Karin Zeger

„Unsere neue Anlage wurde von Firmen aus Süddeutschland gefertigt, die allesamt an der Weltspitze der Anlagenbauer stehen und deutsche Hochtechnologie repräsentieren“, so Junior-Chef Moritz Glauner. Nachhaltigkeit sei ein wesentlicher Bestandteil des Leitbilds des Unternehmens. „Die neue Abfüllung ist eine Verbindung aus modernster Technik, Nachhaltigkeit und der Leidenschaft für gutes Bier. Wir freuen uns, damit einen Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten“, so Carl Glauner. Die hochmodernen Anlagen reduzieren den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens erheblich und sichern zugleich höchste Bierqualität.

Die neue Halle, 1500 Quadratmeter groß, ist in Holzbauweise errichtet. Foto: Karin Zeger

Und er nennt auch gleich noch beeindruckende Zahlen: Durch die neue Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung werden jährlich rund 610 Tonnen CO2 eingespart, was der Menge entspricht, die etwa 40 000 Bäume pro Jahr binden. Außerdem reduziert sich der Wasserverbrauch um 18 Prozent – dies entspricht etwa 490 000 Badewannen pro Jahr. Durch die Effizienzsteigerung sinkt auch der Energieverbrauch um 13 Prozent, was dem Jahresverbrauch von etwa 640 Einpersonenhaushalten entspricht.

Bereits seit 2023 produziert die Alpirsbacher Klosterbräu über die mit der Vorklärung verbundene Biogasanlage 800 000 Kilowattstunden Grünstrom. Künftig wird außerdem über das Dach der neuen Abfüllhalle ein großer Teil des Strombedarfs gewonnen.

Zehn Prozent Eigenstrom

„Auf das komplette Dach unserer neuen Abfüllhalle wird eine Photovoltaik-Anlage installiert, mit der wir zehn Prozent unseres Stromverbrauchs erzeugen können. Damit setzen wir unseren Weg zu einer energieautarken und CO2-neutralen Brauerei fort“, erklärt der Chef von Alpirsbacher Klosterbräu, Carl Glauner.

Neu: Rundum-Etikettierung

Die Ergebnisse der neuen Anlage sind übrigens auch für die Kunden ersichtlich. Nun ist es nämlich möglich, das Etikett einmal komplett um die Flaschen zu legen. Diese Rundum-Etikettierung bringe viele Vorteile für ein noch attraktiveres Verpackungs-Design und zusätzliche Informationen, erläutert Markus Schlör, der Geschäftsführer der Alpirsbacher Klosterbräu.

Künftig gibt’s die Etiketten im 360-Grad-Look. Foto: Karin Zeger

Es gehe darum, eine erfolgreiche Zukunft der Brauerei zu sichern – stets mit der Bewahrung der jahrhundertealten Brautradition als oberstes Ziel, so Markus Schlör.

Inzwischen ist die fünfte Generation am Start

Die Alpirsbacher Klosterbrauerei wird bereits in vierter Generation von Carl Glauner geleitet. Er ist der Urenkel des Brauerei-Gründers Johann Gottfried Glauner, der 1877 das Unternehmen erwarb und damit die Benediktiner-Klosterbrauerei aus dem elften Jahrhundert reaktivierte. Mit Moritz Glauner, Sohn von Carl Glauner, der für die technischen Abläufe in der Brauerei verantwortlich ist, ist inzwischen die fünfte Generation am Start.

Die neue Anlage wurde von Firmen aus Süddeutschland gefertigt. Foto: Karin Zeger

1880 ging die Firma an Carl Albert Glauner über. 1906 erfolgte dann die Umfirmierung in Alpirsbacher Klosterbräu.

Geschäftsführer sind der Inhaber Carl Glauner und Markus Schlör. Das Unternehmen im oberen Kinzigtal beschäftigt aktuell rund 135 Mitarbeiter.

Regelmäßige Auszeichnung bei internationalen Bierwettbewerben

Alpirsbacher Biere werden regelmäßig bei den internationalen Bierwettbewerben World Beer Award und European Beer Star ausgezeichnet. Das Familienunternehmen ist Mitglied beim Verbund „Die Freien Brauer“. Die Alpirsbacher Klosterbrauerei Glauner GmbH wurde 2019 von der badenwürttembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Dicht an dicht werden die Flaschen in die Abfüllanlage geschoben. Foto: Karin Zeger

Brauen ist bei Alpirsbacher Klosterbräu kein steriler, technischer Prozess, sondern Handwerk. Und weil hier bereits seit 900 Jahren Bier gebraut wird, ist jeder einzelne Tropfen entsprechend lecker. Was das Bier von Alpirsbacher Klosterbräu auszeichnet ist das Zusammenspiel von traditionellen Rezepturen und modernster Technik, von Leidenschaft und Können und von höchsten Qualitätsansprüchen und besten Zutaten aus dem Schwarzwald.