Zebrastreifen, die missachtet werden, viel Verkehr auf Straßen, die nur für Anlieger freigegeben sind, und Bereiche, in denen notorisch zu schnell gefahren wird – das und noch mehr war Thema einer Verkehrsschau. Ein Überblick über deren Ergebnisse.
Über die Ergebnisse einer Verkehrsschau berichtete Hauptamtsleiter Florian Kienzler kürzlich im Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr. Im Kernort so wie in sämtlichen Teilorten hatte es diverse Punkte zu besprechen gegeben.
Buchenberg
In Buchenberg beantragte eine Anwohnerin im Bereich Waldau die Reduzierung auf 30 Stundenkilometer, nachdem es beim Ausfahren aus ihrem Grundstück zu einem Unfall gekommen war. Laut Kienzler bedingt die Stelle aber ohnehin Schrittgeschwindigkeit, zudem sei die Ausfahrt aus dem Grundstück sehr breit und übersichtlich. Deshalb sind keine Maßnahmen geplant.
Mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren wird laut Anwohnern im Bereich Mühllehen, wo bereits Tempo 30 gilt. Sie wünschten sich eine Entschärfung der gefährlichen Kurve durch ein Verkehrsschild oder einen verkehrsberuhigten Bereich. Weil laut Polizei keine Unfälle für den Bereich registriert sind, sollen lediglich die sehr alten Verkehrsschilder erneuert werden. „Weiter wird angeregt, das Geschwindigkeitsdisplay erneut an der Örtlichkeit aufzustellen“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Burgberg
In Burgberg soll auf Wunsch der Gemeinde bei der Einfahrt zum Friedhofsparkplatz und gegenüber bei der Zufahrt zum Wohngebiet Winterberg je eine Bushaltestelle entstehen. Diese sollte ursprünglich auf dem Friedhofsparkplatz platziert werden, wie es in der Sitzungsvorlage heißt, was aber „aufgrund der örtlichen Verhältnisse nicht möglich“ sei.
Erdmannsweiler
Für die Ortinstraße in Erdmannsweiler gab es den Antrag auf Tempo 30, da auf der Grünfläche an der Bushaltestelle morgens regelmäßig wartende Kinder Fußball spielen. Für diesen Wunsch gab es eine Absage: Da in den vergangenen Jahren in diesem Bereich keine Verkehrsunfälle passiert sind, Geschwindigkeitsmessungen kaum Auffälligkeiten ergeben hatten und die Stelle laut Sitzungsvorlage „sehr übersichtlich“ ist, bleibt es bei Tempo 50. Eine Gefahrenlage liege nicht vor, weshalb eine Geschwindigkeitsreduzierung unmöglich sei. „Die angesprochene ‘gefährliche Situation‘ durch die Kinder muss durch die Erziehungsberechtigten unterbunden werden oder entsprechend durch die Gemeinde Königsfeld ein Zaun zur Straße hin erstellt werden“, ist in der Sitzungsvorlage weiter zu lesen.
Nicht gefolgt wurde auch dem Antrag der Feuerwehr auf ein Halteverbot bei der Löschwasserzisterne in der Ortinstraße. Das würde sich nur auf die Fahrbahn beziehen, wäre somit nicht zielführend. Denn die Feuerwehr befürchtet, dass auf der Grünfläche geparkt wird. Die Teilnehmer der Verkehrsschau teilten diese Sorge nicht. Zur Not müsste die Fläche mit Pollern oder Ketten abgesperrt werden. Das Parken auf Grünflächen ist bereits eine Ordnungswidrigkeit.
Neuhausen
Für die Forststraße in Neuhausen war die Gemeindeverwaltung der Ansicht, dass der dortige Fußgängerüberweg missachtet wird, weshalb schon ein Kind angefahren wurde. Bei der Polizei sind aber keine Unfälle verzeichnet, weshalb keine Maßnahmen getroffen werden.
Abgebremst werden soll der Verkehr im Bereich Obereschacher Straße 15 durch eine Schikane, da am Ortseingang regelmäßig zu schnell gefahren wird – das zeigten nicht nur Schilderungen von Anwohnern, sondern auch mehrere Geschwindigkeitskontrollen.
Königsfeld
Beherrschendes Thema im Kernort war die Verkehrssituation rund um Aldi und Rossmann. Dazu hatte es unter anderem eine Sonderverkehrsschau gegeben. Ihren Wunsch nach Tempo 50 statt Tempo 70 konnte die Gemeinde dabei aber nicht durchsetzen.
Stattdessen wurde eine andere Maßnahme vorgeschlagen: Die beiden Ausfahrspuren sollten auf eine gemeinsame Ausfahrspur reduziert werden, um mehr Platz für die Einfahrtsspur zu schaffen. Denn der gesamte Bereich wirkte auf die Teilnehmer der Verkehrsschau „relativ schmal“. Nach der Anpassung der Zufahrt soll die „Verkehrslage intensiv beobachtet“ werden, bevor gegebenenfalls weitere Maßnahmen eingeleitet werden.
Weiler
Schon öfter Thema war reger Durchgangsverkehr in der Hardter Straße in Weiler, obwohl die nur für Anleger freigegeben ist. Zudem werde häufig zu schnell gefahren; insbesondere Lastwagen, die eigentlich über die Kreisstraße fahren sollten, nutzten bei Begegnungsverkehr den Gehweg. Zwar wurde das Aufstellen von Pollern beschlossen, um das zu verhindern, laut Bürgermeister Fritz Link gibt es aber nun den Wunsch von Landwirten nach Ausweichbuchten. Es solle einen Vor-Ort-Termin mit Betroffenen geben. Gelinge keine Einigung, werde man durchgehend Poller setzen. Fußgänger müssten geschützt werden. Ausweichstellen würden den Zweck der Poller laut Kienzler untergraben.