Ein Filetgrundstück in innenstadtnaher Lage: das Anwesen des Hotels Diegner. Foto: Eich

Soll sich die Stadt Villingen-Schwenningen das Anwesen des Hotels Diegner sichern? Um diese Frage rankte sich eine Diskussion im Verwaltungsausschuss am Mittwochabend.

VS-Villingen - Würde es in einem Immoilienprospekt angeboten, würde es wohl als Filetstück in bester, innenstadtnaher Lage mit großem Entwicklungspotenzial angeboten. Und in der Tat ist das auch für die Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH ein attraktives Stückchen Oberzentrum: "Ziel ist es, dadurch eine Sicherung der Vorhaben hinzubekommen" – das ganze Karree – also inklusive Parkhaus sowie des noch aktuellen IHK-Gebäudes – soll überplant werden, schilderte Oberbürgermeister Jürgen Roth.

Auch für CDU-Sprecher Klaus Martin stand fest: Wohnbebauung im großen Stil gelte es an dieser Stelle zu verhindern. Aber: Über den Weg zum Ziel könne man doch unterschiedlicher Auffassung sein. So könne man beispielsweise, so Martin, mittels entsprechender Vorschriften, beispielsweise zur erlaubten Gebäudehöhe, regulierend eingreifen. Für die anstehende Gemeinderatssitzung bittet er daher um ein "sehr sorgfältiges" Herausarbeiten, warum solch ein planungsrechtliches Eingreifen nicht ausreichend wäre.

Hotel keineswegs "dem freien Markt überlassen"

Joachim von Mirbach von den Grünen hingegen wollte das Hotel keineswegs "dem freien Markt überlassen": Es gebe unterschiedliche Gründe für Kommunen, Grundstücke zu kaufen. "Das Diegner" sei eine Liegenschaft, "die über Villingen dominiert" und stehe deshalb besonders im Fokus. Die derzeit geführte Diskussion über eine "Kulturmeile", beginnend an Deutschlands höchstgelegenem Rosengarten, geht für ihn allerdings am Ziel vorbei. Es gehe nicht um den großen touristischen Wurf.

Birgitta Schäfer von der SPD stimmte "ausnahmsweise" Klaus Martin einmal zu – allerdings sieht sie planungsrechtliche Probleme, weshalb sie doch dem Vorschlag der Verwaltung zustimmte, wonach die WTVS das Areal kaufen soll. Und das taten auch die meisten anderen Stadträte: Mit neun Ja-, einer Nein-Stimme und bei drei Enthaltungen votierte das Gremium für den Vorschlag der Verwaltung – das letzte Wort aber hat am Mittwoch der Gemeinderat.