Mit dem Zug von VS nach Stuttgart zu kommen, ist nicht immer einfach. Doch auch künftig es viele Probleme geben. Die VS-SPD macht sich für die Gäubahn stark und stellt einen Antrag.
Fraktionssprecher Nicola Schurr weiß, dass auch OB Jürgen Roth das Thema Gäubahnstrecke wichtig ist.
Und schreibt: „Auch haben wir von Ihren Bemühungen schon mitbekommen und dies positiv aufgefasst. Mit unserem Antrag möchten wir als Oberzentrum VS ein Zeichen setzen. Die aktuellen Planungen mit Schienenersatzverkehr, sind nicht zu akzeptieren. Ebenfalls wäre auch das Oberzentrum noch mehr abgehängt von der Landeshauptstadt.“
So formuliert die SPD ihren Antrag. Es geht um die Unterstützung des Landesnaturschutzverbands Baden-Württemberg (LNV) in seiner Klage gegen die Widerspruchsablehnung des Eisenbahn-Bundesamts vom 28. März beim Verwaltungsgericht Stuttgart.
„Streckenführung erhalten“
Es sei von großer Bedeutung die Streckenführung der Gäubahnstrecke (Stuttgart-Vaihingen bis Stuttgart Hauptbahnhof) zu erhalten, bis die neue Gäubahnstrecke fertig gestellt wird, verdeutlicht Schurr. „Die von uns vorgeschlagene Summe, zur Unterstützung der Klage, in Höhe von 1000 Euro, zeigt das Engagement der Stadt Villingen-Schwenningen, sich aktiv für den Erhalt der regionalen Infrastruktur einzusetzen“, beziffert er den Antrag.
Es sei zudem gefordert, dass Jürgen Roth als Oberbürgermeister auch die anderen Oberbürgermeister und Bürgermeister entlang der Gäubahnstrecke kontaktiert, um eine gemeinsame und starke Gruppe zu bilden, um die Bedeutung der Gäubahn für die Region zu unterstreichen. Eine koordinierte Zusammenarbeit könnte maßgeblich dazu beitragen, die Interessen der Anwohner und der Umwelt zu wahren und die Fertigstellung der neuen Gäubahnführung voranzutreiben und in dieser Zeit nicht wieder mehr Menschen auf das Auto zu bringen, sondern weiter mit der Bahn zu fahren.
Eine klare Kommunikation und die Einbeziehung weiterer Städte könnten den Druck auf die zuständigen Behörden erhöhen und den Erfolg der Klage unterstützen, meint Schurr.
8000 Fahrgäste wären betroffen
Täglich betreffe dies rund 8000 Fahrgäste, die davon betroffen sind. Gleichzeitig sei es für viele Menschen nicht mehr möglich, Anschlusszüge in Stuttgart zu erreichen, ohne einen extremen Zeitaufwand einzuplanen. Dies sei gerade im Hinblick auf die eh schon nicht zufriedenstellend Verbindung VS-Stuttgart besonders wichtig.
Strecke soll gekappt werden
Nicola Schurr schreibt zu den Hintergründen des Antrags: „Die Gäubahn (Strecke Zürich–Stuttgart) soll ab 2026 für mindestens 6,5 Jahre etwa zehn Kilometer vor dem Hauptbahnhof gekappt werden. Mit einer Klage kämpfen wir für den Beibehalt der Gäubahn, um negative Effekte für Mensch, Klima und Umwelt zu verhindern.
Und weiter: „Die Deutsche Bahn und die Landeshauptstadt Stuttgart halten unbeirrt an ihrem Ziel fest, die internationale Schienenverbindung Zürich–Stuttgart 2026 in Stuttgart-Vaihingen und damit zehn Kilometer vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof enden zu lassen. Die rund 8000 täglichen Fahrgäste müssen umsteigen und die letzten Kilometer mit S-Bahn, Stadtbahn oder Taxi zurücklegen, um so ihr Ziel Stuttgart Hauptbahnhof zu erreichen. Anschlusszüge am Hauptbahnhof zum Regional- oder Fernverkehr werden in vielen Fällen verpasst.“
Die Unterbrechung werde mindestens sechseinhalb Jahre dauern, bis der von der Bahn geplante elf Kilometer lange Pfaffensteig-Tunnel zwischen Böblingen und Flughafen fertiggestellt ist, über den die Gäubahn künftig zum Flughafen und dann zum Hauptbahnhof geführt werden soll. Damit dauert die Unterbrechung etwa 14 Mal so lang wie ursprünglich geplant (vier bis sechs Monate).
Der Antrag der VS-SPD solle in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen aufgenommen werden.