Die Sperrzeiten in der Villinger Färberstraße sollen überprüft werden. Das beantragen die Fraktionen von Freien Wählern und CDU. Auch andere Pläne für die Feier-Meile gehen aus dem Antrag hervor.
„Die Stadtverwaltung solle einen Bericht über die Erfahrungen in der Innenstadt, Fokus: Färberstraße, seit der Verlängerung der Sperrzeit, abgeben“, schreiben Andreas Flöß (FW) und Dirk Sautter (CDU) in ihrem Antrag.
So soll die neue Sperrzeitenregelung überprüft werden, die Öffnungszeiten in der Außenbewirtung von Montag bis Samstag bis 23 Uhr und in den Sommermonaten Juli und August bis 0 Uhr zu verlängern. Auch soll die Sperrzeit in der Innenbewirtung von Sonntag bis Donnerstag nach dem Willen der Fraktionen bei 1 Uhr bleiben, am Wochenende (wie bisher) bei 3 Uhr.
Auch sei es ein Wunsch der Fraktionen, wie es aus dem Antrag hervorgeht, dass die Verwaltung mit den Gastwirten in der Färberstraße sprechen soll. Damit soll erreicht werden, dass etwa die Lärmbelästigung in der Färberstraße durch aktive Ansprache durch deren Personal (Security oder ähnliches) auf ein „der Nachtruhe angemessenes Niveau abgesenkt werden kann“. Das soll zum Schutz der Anlieger erfolgen.
Der Lärmpegel sei gesunken
Weiter steht es im Antrag, die Färberstraße als Fußgängerzone auszuweiten. Die Lieferverkehre sollen „analog der Regelung in den Hauptstraßen (Innenbereich)“ geregelt werden. Auch soll geprüft werden, ob im Gebiet „Riet“ nicht Anwohnerparken kurzfristig umgesetzt werden kann. Durch die Verlängerung der Sperrzeiten sei laut den Worten der Fraktionen der Lärmpegel gesunken. Unter der Woche sei deutlich weniger zu hören. „Allerdings werden viele kleine Barbetriebe aufgrund der geänderten Sperrzeiten möglicherweise nicht überleben können“.
Laut dem Antrag würden „die jungen Gäste“ eher die Färberstraße meiden und lieber in anderen Teilen der Innenstadt wie zum Beispiel dem Schlössle oder der Kastanie feiern gehen. Deshalb sei es wichtig, eine neue Anpassung durchzuführen. Im Sommer seien in den Lokalen viele Geschäftsleute von örtlichen Firmen sowie Gäste anderen Regionen Europas. Oft werde bis 20 Uhr gearbeitet und die Gäste gehen dann mit den Firmenmitarbeitern zum Essen.
Oft werden die Lokalbetreiber mit großen Augen angesehen und man stößt auf Unverständnis, wenn die Gäste um 21.30 Uhr hereingebeten werden. Die Sperrzeiten werden vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) kontrolliert. Eine Verlängerung auf 23 Uhr wäre vorteilhaft. „Wer möchte schon im Sommer drinnen sitzen?“, schreibt es der Antrag.
Auch Anwohner genießen ihre Balkone
So würden auch die Anwohner ebenfalls die Terrassen und Balkone bis spät in die Nacht genießen. Am Wochenende wäre eine Sperrzeit bis 24 Uhr gut. „Je länger die Gäste draußen sitzen können, desto weniger wird es in der Straße einen Bedarf für Diskothekenbetriebe geben“. Als Fazit schreiben die Fraktionen, dass „gleiche Sperrzeiten für alle in der Innenstadt, auch bei Veranstaltungen wie dem Sommerfest, der Zunftvereine oder dem Weinfest, würde zu einer faireren und einheitlicheren Regelung beitragen.“
Fußgängerzone soll für Sicherheit sorgen
In Bezug auf die Verkehrssituation begründen die Fraktionen ihr Vorhaben, aus der Färberstraße eine Fußgängerzone zu machen, folgendermaßen: „Durch die schmale 1,50-Meter-Gasse für Fußgänger ist es für das Personal gefährlich geworden, die Gäste zu bedienen. Bürger fahren mit ihren Rollern und Fahrrädern auf dem Gehweg, und das Personal, das aus dem Lokal kommt, um die Gäste zu bedienen, wird regelrecht überfahren. Durch die Einführung einer Fußgängerzone könnte das Problem gelöst werden.“
Die Bürger könnten so die Straße bedenkenlos nutzen, und die Wirte könnten die Außenbereiche so abgrenzen, dass keine Gefahr mehr für das Servicepersonal besteht. Auch die Gäste würden sich nach den Worten des Antrages viel wohler fühlen, wenn keine Radfahrer oder Passanten direkt an ihrem Essen vorbeifahren oder laufen. Dies würde zu einer insgesamt höheren Gastronomiequalität führen. „Durch die Fußgängerzone würde es auch wieder interessant werden für kleine Einzelhändler, sich in der Färberstraße niederzulassen. Kleine Geschäfte, Kleinkunst, und ähnliches, wie es im Süden üblich ist, würden belebend wirken“, schreibt es der Antrag abschließend.