Ein jüdischer Student wird mutmaßlich von einem Kommilitonen ins Krankenhaus geprügelt, wegen antisemitischer Poster stellen Universitäten Strafanzeigen, und Studierende rufen zur Intifada auf. Was passiert da gerade an deutschen Hochschulen?
Vor der Tür steht die Polizei, um den Seminarraum zu schützen. Innen steht Noam Petri in Anzug und Rollkragenpullover und spricht über Antisemitismus. Eine Israel-Flagge hängt an der Wand. Selbstverständlich habe er sich umgeschaut, als er an diesem Abend auf den Campus der Freien Universität (FU) Berlin gekommen ist, sagt Petri, Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands, später. „Ich weiß, dass mein Name und Gesicht in gewissen Gruppen bekannt sind.“