Gedenken: Antikriegstag findet am 1. September in der Hechinger Alten Synagoge statt

Zollernalbkreis. "Am 1. September erinnern wir an den schrecklichen Zweiten Weltkrieg, als Deutschland 1939 Polen überfallen hat", sagt Salvatore Bertoloni von Verdi. Der Antikriegstag findet bereits seit vier Jahren statt, betont er. 2018 war er in Bisingen, 2019 in Geislingen, 2020 in Frommern, und 2021 dient als Veranstaltungsort die Alte Synagoge in Hechingen.

"Wir wollen mit der Veranstaltung Zeitgeschichte, internationale Geschichte und Heimatgeschichte verknüpfen. Nur wer die eigene Vergangenheit kennt, kann eine bessere Zukunft schaffen", so beschreibt Bertoloni das Credo der Veranstaltung.

Scharfe Kritik an zu hohen deutschen Rüstungsausgaben im Jahr 2020

Lothar Vees von der Alten Synagoge Hechingen freut sich darüber, dass die Veranstaltung dieses Jahr in der Hechinger Synagoge stattfindet: "Die Synagoge gibt es bereits seit 30 Jahren. Wir verstehen uns als Erinnerungsort für die ehemals große jüdische Gemeinde."

Klaus Jetter, Hechinger Bürgermeister-Stellvertreter, freut sich, dass die Veranstaltung in Hechingen stattfindet. "Dieser Raum hier, besser kann das nicht ausgestellt werden. Es hält die Erinnerung an ein ganz dunkles Kapitel deutscher Geschichte wach."

Bernd Romer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert, dass Deutschland im Jahr 2020 44 Milliarden Euro für Rüstung ausgegeben hat. "Es soll noch viel mehr sein, wenn es nach dem Zwei-Prozent-Ziel der NATO geht." Das Geld wäre woanders viel besser aufgehoben, meint er.

Auf dem Programm der Veranstaltung stehen Reden von Vertretern der Stadt Hechingen, des DGB und des Landrats. Darüber hinaus werden drei Kurzgeschichten von Adolf Vees vorgetragen. Eine musikalische Umrahmung durch Mario Peters in Form von jüdischen Liedern runden die Veranstaltung ab. Anschließend besteht außerdem die Möglichkeit, die Ausstellung "Juden in Hechingen" zu besuchen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch 1. September von 18.30 Uhr bis 19.45 Uhr statt.