Die Symbiose macht’s (von links): Tanja Broghammer, Peter Grassmann, Michelle Ziegler, Anita Auer, Cinja Schwer (WIR VS GmbH), Wolfgang Koch und Rainer Böck. Foto: Birgit Heinig

„Wir leben für die Innenstadt“, sagt Einzelhändlerin Tanja Broghammer von sich und ihren Händlerkollegen. Und deshalb ist am 3. und 4. Mai im Städtle wieder einiges geboten: Antikmarkt, Keltentag und verkaufsoffener Sonntag.

„Gemeinsam“, betont Rainer Böck, der Sprecher für die Sparte Handel Villingen im Gewerbeverband Oberzentrum (GVO), habe man mit Unterstützung der städtischen WIR als Rahmen des verkaufsoffenen Sonntages ein Programm zusammengestellt, das Erlebnisse für alle Sinne und für jede Altersgruppe verspricht.

 

Auch wenn sich der verkaufsoffene Sonntag am 4. Mai von 13 bis 18 Uhr besonders in den Kassen der Händler bemerkbar machen solle und das zweimal jährlich tatsächlich auch tue, so stehe nicht nur der Umsatz im Mittelpunkt des Interesses, so Böck.

Nach seiner Wahrnehmung entdecken insbesondere Menschen von außerhalb an so einem Tag die Stadt und kommen wieder. Ein Werbeeffekt, den Tanja Broghammer in ihren Bekleidungsgeschäften sogar messen kann. „In eine tolle Stadt kommt man eben gerne wieder“, sagt sie.

Altstadt-Antikmarkt

Dabei wird die Attraktivität Villingens am ersten Maiwochenende noch gesteigert. Zum dritten Mal schlägt nämlich der Altstadt-Antikmarkt im Straßenkreuz seine Zelte auf. Und das bereits am Samstag, 3. Mai, ab 11 Uhr. Ausrichter Wolfgang Koch, Experte für Stadtmarketing aus Endingen, erwartet rund 50 Händlerinnen und Händler mit „Edeltrödel, Antiquitäten, Designware und Kuriositäten – alles nicht jünger als 50 Jahre alt“, und er weiß, dass dieses Angebot wieder Kundschaft aus einem Umkreis von rund 400 Kilometern anlocken wird. Noch können sich Händler und Privatleute, die solcherlei Schätze aus Keller und Speicher anbieten wollen, bei ihm melden (koch@meyerundkoch.de).

Keltentag

Damit nicht genug, kann man am Sonntag von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt im Innenhof des Franziskanermuseums den Keltentag erleben. Bereits zum neunten Mal erwarten Projektleiter Peter Grassmann und die volontierende Archäologin Michelle Ziegler die Gruppe „Carnyx“. Die auf Initiative Tübinger Archäologiestudierenden entstandene Gemeinschaft Gleichgesinnter zeigt, was für Menschen die Kelten vor über 2600 Jahren waren und wie sie lebten.

Grassmann verrät schon einmal, dass es sich bei unseren Vorfahren mit besonderem Bezug zu Villingen – siehe das Grab eines Keltenfürstens auf dem Magdalenenberg, dessen Zentralgrab im Museum zu bewundern ist – nicht um „wilde Barbaren“ handelte, sondern dass sie notwendigerweise Krieger, aber auch Kaufleute, Künstler und Familienmenschen waren. Die Living-History-Gruppe erweckt deren Kultur wieder zum Leben, und auch die Glasperlenherstellerin Susanne A. Harkort, die Goldschmiedin Isabell Kollmer und erstmals die Archäologin Sayuri de Zilva zeigen an Mitmachstationen, wie seinerzeit Schmuck entstand. Letztere wird aus Zinn keltische Vogel-Anhänger gießen, die Besucher bearbeiten und mit nach Hause nehmen dürfen. Freilich kann man sich an jenem Sonntag bei Kurz- und Familienführungen auch im Museum auf die Spuren der Magdalenenberger begeben.

Weitere Besonderheiten

Wer in der Stadt auf Entdeckungsreise geht, wird weitere Höhepunkte entdecken. Manfred Schneider aus Fürstenberg wird am Latschariplatz wieder seine historischen oder authentisch nachgebauten Gartenspiele präsentieren, die er beileibe nicht nur zum Anschauen mitbringt. Der Verband der Landschaftsgärtner, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, macht am Sonntag in der Niederen Straße sein Handwerk anschaulich, und das DRK kommt mit seiner Rettungshundestaffel.

So viel Erlebnis macht hungrig. Im Museum bewirtet das Café „Einfach Andersch“, und neben den Straßenbewirtungen der Gastronomie halten etliche Imbisswagen Kulinarisches bereit, darunter der laut Wolfgang Koch „weltbeste Flammenkuchenbäcker“.

Jetzt bleibt für die Organisatoren und Besucher auf gutes Wetter zu hoffen. „Die Opfergaben für die keltischen Wettergötter stehen bereit“, sagt Peter Grassmann.

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten: Antikmarkt in der Innenstadt: am 3. und 4. Mai, jeweils von 11 bis 18 Uhr, Keltentag im Franziskanermuseum: am 4. Mai von 13 bis 17 Uhr, Verkaufsoffener Sonntag: am 4. Mai von 13 bis 18 Uhr.