Schon bald beginnt wieder die Gewitter-Saison. Wir werfen einen Blick zurück: Wie sehr wurden die Region von heftigen Unwettern und Hagelstürmen in 2024 heimgesucht?
Bald beginnt wieder die Zeit der Sommergewitter. Wenn die Wetterdienste wieder Unwetter ankündigen, werden die meisten Bürger aufmerksam – wird es auch hageln? Die Gefahr von teuren Hagelschäden oder auch schweren Gewittern und Starkregen, die zu Hochwasser führen können, lässt aufhorchen.
Während laut den Aufzeichnungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) immer noch das Jahr 2021 den Rekord hält, gab es auch 2024 einige Unwetter und starken Hagel.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren erreichte Baden-Württemberg jedoch den ersten Platz unter den Bundesländern. In keinem anderen gab es so viele Hagelschäden.
Bevor die neue Gewitter-Saison so richtig startet, blicken wir in unserer Region auf das vergangene Jahr und die größten Ereignisse zurück.
Besonders viel Regen im Schwarzwald
Insgesamt geht aus den Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor, dass der Schwarzwald und der Süden Deutschlands entlang der Alpen bundesweit die regenreichsten Regionen waren. In ganz 2024 regnete es dort mehr als 2600 Liter pro Quadratmeter. In nahezu jedem Monat des Jahres hielt der DWD fest, dass es in Baden-Württemberg, vor allem im Schwarzwald, viel Niederschlag gab.
Besonders im Gedächtnis wird vielen das Hochwasser in Bisingen am 2. Mai geblieben sein. In einer Stunde sind im vergangenen Jahr etwa 60 bis 70 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
Teilweise war von sogar noch mehr die Rede. Wassermassen bahnten sich ihren Weg durch den Ort. Ein Hochwasser, wie es in einem Jahrhundert vorkommt.
Immer wieder schwere Gewitter
Ein weiteres Hochwasser gab es in Winterlingen am 8. Juni. Dort mussten mehrere Keller ausgepumpt werden. Außerdem ging es im Zollernalbkreis besonders im September rund. Direkt am ersten Tag des Herbstmonats gab es schwere Gewitter über Albstadt und Meßstetten und ebenso in Haigerloch. Den nördlicheren Landkreis traf es nur wenige Tage später am 5. September.
Im Kreis Calw werden sich die Bürger vermutlich vor allem an das schwere Unwetter am 12. Juli in Calw, Althengstett und Bad Liebenzell erinnern. Auch hier kam es zu einem heftigeren Hochwasser, bei dem die Feuerwehren viel gefragt waren. Zudem sorgte der Ex-Hurrikan Kirk im Oktober für einige Einsätze.
Der Ex-Hurrikan richtete auch im Kreis Freudenstadt ein paar Schäden an. Vor allem störte er den Bahnverkehr zwischen Freudenstadt und Schopfloch, da einige Bäume auf die Gleise fielen.
Mehrere Blitze eingeschlagen
Ein schweres Gewitter am 31. Juli sorgte in Alpirsbach für einige Schäden. Unter anderem auch mehrere Blitzeinschläge. Und am 5. September gab es stärkere Regenmassen im Osten des Landkreises.
Nach Aufzeichnungen der Europäischen Unwetter-Datenbank hat es im Kreis Rottweil im Jahr 2024 nicht oft gehagelt oder geregnet. Das größte Ereignis dürfte das Hochwasser in Deißlingen am 2. Juni gewesen sein.
Sulz am Neckar hat es im Juli gleich zweimal getroffen. Und auch Rottweil wurde am 31. Juli von Hagel heimgesucht.
Ebenfalls recht wenige schwere Unwetter gab es laut der Europäischen Unwetter-Datenbank ebenfalls im Schwarzwald-Baar-Kreis. Wobei es hier auch eine Besonderheit gibt: die Hagelabwehr. Bereits seit 17 Jahren ist der Verein zur Hagelabwahr mit seinen Hagelfliegern unterwegs.
Die Hagelflieger fliegen die Gewitterzellen von unten an, um von dort aus die Zelle mit Silberiodid zu „impfen“. Dadurch soll die Wolke früher abregnen, bevor größerer Hagel entsteht.