150 Gläubige nahmen am Gottesdienst zum ersten Weihnachtsfeiertag in der Kippenheimer Kirche St. Mauritius teil. Foto: Hiller

Der Kirchenchor St. Mauritius hatte für den ersten Weihnachtsfeiertag in Kippenheim die Pastoralmesse in G von Karl Kempter einstudiert. 150 Gläubige kamen, um dem Chor zu lauschen, die Geburt Christi zu feiern und um für eine bessere Welt zu beten.

Kippenheim - Die Kippenheimer katholische Seelsorgeeinheit Maria Frieden hatte über die Weihnachtsfeiertage ein umfangreiches liturgisches Programm zu bewältigen. Schon am Heiligen Abend wurden in Sulz und Mahlberg Eucharistie-Feiern samt einem Wortgottesdienst in Ottenheim sowie eine Kinder- und Familien-Christmette in Kippenheim gehalten. Der erste Weihnachtsfeiertag wurde dann in der St.-Mauritius-Kirche am sonntäglichen Morgen mit einem festlichen "Hochfest der Geburt des Herrn" besonders begangen.

Pastoralmesse ist 1851 erstmals in Augsburg erklungen

Weil Pfarrer Mattias Ibach zeitgleich in Ottenheim die Eucharistie zu zelebrieren hatte, übernahm der Kuppenheim/Rastätter Pfarrer im Ruhestand Markus Honé diesen Part in der St.-Mauritius-Kirche mit ihrem festlich geschmückten und dank der bunten Glasfenster lichtdurchfluteten Altarraum.

Zur Einstimmung erklang hoch oben von der Empore die Pastoralmesse in G von Karl Kempter. Diese war erstmals 1851 im Augsburger Dom erklungen und wartete mit anrührendem Kyrie Eleison, Laudamus-Gotteslob und kraftvollem Halleluja auf. Auch später glänzte der Kirchenchor St. Mauritius mit Leiterin Svetlana Renz. Stimmgewaltig verstärkt wurde er durch den Kippenheimer Männergesangverein unter der Leitung von Stefan Rauber und von Orchestermitgliedern des Musikvereins, trefflich begleitet von Organist Stefan Burg.

Für Arme und Unterdrückte ist kein Platz

Lesungen und zahlreiche Gebete griffen die biblische Engelsbotschaft der Geburt Jesu auf. Pfarrer Honé merkte dazu an: Ein wenig komisch sei es schon, dass gleich drei Evangelisten das Heilsgeschehen recht unterschiedlich schilderten. Jedenfalls seien damals "ganz schön lange Wege" gefordert gewesen, bis hin zur Herberge in Bethlehem, in der dann bekanntlich kein Platz mehr war. Für Arme und Unterdrückte nämlich, wie der Pfarrer den Bogen in die Jetzt-Zeit schlug. Er betete mit der Gemeinde gegen globale Armut, Bürgerkriege, Unterdrückung und den Raub der Menschenwürde. Kriegsgebeutelte Kinder, Frauen und Männer in der Ukraine blieben ebenso wenig unerwähnt wie der krasse Hunger in der ganzen Welt. Weitere Gebete unterstrichen dies, auch eines von Pfarrer Honé, dass die "Glieder der Kirche" bis hin nach ganz Oben die neuen Zeichen der Zeit gut verstehen mögen.

Gläubige singen bekannte Lieder mit

Rund 150 Gottesdienstbesucher, meist fortgeschrittenen Alters, beteten und sangen in der Kippenheimer Kirche aus Überzeugung mit – einschließlich der bekannten Weihnachtslieder "Stille Nacht" und "O du fröhliche" mit Blick auf die gnadenbringende Weihnachtszeit: Jesus der Retter ist da, es bleibt der christliche Glaube. Die bekräftigende Eucharistie unterstrich dies eindrücklich.