Am Europatag besuchte die Staatsministerin Annette Widmann-Mauz die Rottenburger Hochschule für Forstwirtschaft (HFR). Im Rahmen des EU-Projekttages kam es zum Austausch zwischen der CDU-Politikerin und Professoren sowie Studenten der Forsthochschule.
Rottenburg - Zunächst begrüßte Rektor Bastian Kaiser die Gäste im Hörsaal West. Anschließend stellte Jan Springorum vom Institut für Angewandte Forschung Forschungsaktivitäten der Forsthochschule mit Europabezug vor. Zudem informierte Professor Stefan Ruge über das Erasmus-Programm der Hochschule für Forstwirtschaft, auch stellte er die Erasmus-Partnerhochschulen vor. Ruge ist Professor für Botanik und Waldbaugrundlagen an der HFR und ist zudem Wissenschaftlicher Leiter des Akademischen Auslandsamtes.
Annette Widmann-Mauz zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Aktivitäten mit Europabezug und kam auch mit Mitgliedern der IFSA-Gruppe, einer lokalen Erasmus-Initiative ins Gespräch. So berichtete etwa Rutger Koele aus den Niederlanden über seine Erfahrungen mit dem Erasmus-Programm. Er konnte etwa ein Praxissemester beim Kreisforstamt Waldshut absolvieren, welches durch ein Erasmus-Stipendium gefördert wurde. Seit 2017 bis heute studiert er an der Universität in Velp (Niederlande) und macht eine Ausbildung im Bereich Forstwirtschaft. In Rottenburg studiert Koele seit 2019 mit der Vertiefung Allgemeine Forstwirtschaft. Hier wurde ein Semester durch das Erasmus-Stipendium gefördert.
Dass auch Frauen im Bereich Forstwirtschaft gefragt sind, stellten Isabelle Klein und Nora Hofmann unter Beweis. Klein etwa hat auch Auslandserfahrungen mit dem Erasmus-Programm. So sammelte sie ein Jahr lang im Rahmen eines Praxissemesters in Norwegen Auslandserfahrungen. Ihre Aufgaben in Rogaland waren etwa das Erstellen einer selbstständigen Analyse über die Holzernte in Fichtenbeständen sowie die Auswertung von Satelliten- und Flugbildern und der Vergleich mit Forsteinrichtungsplänen. Bereits 2018 absolvierte Klein ein Auslandssemester im schottischen Inverness. Hofmann studiert ebenfalls an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg und berichtete von ihren Erfahrungen beim Auslandssemester in Schottland.
Derzeit studieren insgesamt 1100 Studenten an der Hochschule für Forstwirtschaft. In acht Studiengängen unterrichten 32 Professoren. Die HFR hat 32 Partnerhochschulen und 33 laufende Forschungsprojekte, berichtete Rektor Kaiser beim Rundgang. Gemeinsam wurde das Zentrallabor besichtigt, zudem konnte sich die 55-jährige Staatsministerin ein Bild vom Technikum der Hochschule machen. Professor Harald Thorwarth stellte die Gerätschaften vor und machte als Lehrstuhlinhaber für Feuerungstechnik auch einen Exkurs zu diesem Thema.
Widmann-Mauz freute sich, dass sie im Rahmen des EU-Projekttages einmal eine Hochschule besichtigen konnte: "Sonst besuche ich am EU-Projekttag immer Schulklassen." Seit 2007 gibt es den von Bundeskanzlerin Angela Merkel initiierten EU-Projekttag, der eingerichtet wurde, um junge Menschen für die Europäische Union zu interessieren. Seitdem besuchen Politiker wie Annette Widmann-Mauz bundesweit Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen, um sich zu aktuellen europäischen Entwicklungen und Diskussionen auszutauschen. Die Staatsministerin war sehr angetan vom Erasmus-Programm. Dies sei ein "spannendes Austauschprogramm" mit interessanten EU-Projekten. "Deshalb bin ich hier", erklärte sie.
