Der Minigolfplatz in Altensteig ist derzeit geschlossen. Die Stadt hofft auf einen neuen Pächter. Foto: Köncke

Der Minigolfplatz in Altensteig ist geschlossen. Trotz intensiver Suche hat es die Stadt bisher nicht geschafft, für die Saison 2025 einen Pächter zu finden. Das könnte sich ändern.

„Das Bewerbungsverfahren läuft“, teilte Pressesprecher Sascha Wittich auf Nachfrage mit. Nähere Angaben werde es frühestens in der Gemeinderatssitzung am 20. Mai geben. „Wir haben einen tollen Platz und niemand, der ihn eigenverantwortlich übernehmen will“, hatte der bis vor kurzem noch amtierende Bürgermeister Gerhard Feeß beklagt und sich in städtischen Publikationen an die Öffentlichkeit gewandt.

 

Keine Pachtgebühren

Der Betreiber brauche keine Pacht bezahlen und könne durch den Spielbetrieb und die Bewirtung gutes Geld verdienen. Sollte sich kein Nachfolger für das Ehepaar Wägemann finden, sei auch die Gründung eines Fördervereins denkbar, das werde bereits bundesweit an zahlreichen Standorten praktiziert.

Der Minigolfplatz aus Betonfertigteilen mit Kunststoffbeschichtung liegt am Ausgang der Stadt mitten in einer Rasenfläche und zwischen Bäumen. Auf 18 Bahnen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad kann man seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Wer nur zuschauen will, kann das von vorhandenen Sitzgelegenheiten aus tun und aus der Nähe mitbekommen, wann der Hartgummiball im angepeilten Loch verschwindet.

Ältere Besucher können anschließend auf Senioren-Sportgeräten im hinteren Bereich der Anlage ihre körperliche Fitness testen.

Von Frühschoppen-Gästen erwartet

Als Mirjana Renz Pächterin war, fuhr sie in den Sommermonaten jeden Morgen mit dem Auto von ihrem Wohnort Pfrondorf nach Altensteig und wurde häufig bereits von zehn bis 15 Männern zum Frühschoppen unter einem vor Wind und Wetter geschützten Dach erwartet. Die Bestellung aufnehmen, Schläger und Laufkarten bereithalten, auf denen Einzelversuche notiert und nach der 18. Bahn das Gesamtergebnis ermittelt wird.

Die meisten Minigolfspieler benötigten zwischen 40 und 50 Schläge. Es gab aber auch richtige Profis, wie Oliver Ottmar aus Altensteig, der bereits nach 23 Schlägen am Ziel war.

Spätestens um 19 Uhr wurden von der Pächterin Tischdecken eingesammelt, Stühle zurechtgerückt, Getränkeflaschen einsortiert und im Kiosk der Kühlschrank aufgefüllt.

Gerngesehene Gäste waren damals Mitglieder des AWO-Ortsvereins, der Ausflug ins Obere Tal gehörte zum Jahresprogramm. Nach dem Wettbewerb saß man noch bei Kaffee und Kuchen in fröhlicher Runde zusammen.

Öfter Familienfeste gefeiert

Auf dem Platz wurden öfter Familienfeste gefeiert, Schulklassen verlegten Unterrichtsstunden ins Freie, Wandergruppen machten dort Rast und vom nahe gelegenen Campingplatz schauten Urlauber vorbei. Die Saison endete meistens im Oktober mit einem Fest.

2016 wurde die Freizeitanlage am Ausgang der Stadt überholt und modernisiert. Vor drei Jahren gab es aus Altersgründen einen Wechsel. Das Ehepaar Wägemann aus Altensteig kümmerte sich fortan um den Betrieb. Dann kam Corona. Die Besucherzahlen erholten sich danach nicht mehr und der Pachtvertrag wurde gekündigt.