Die Schaukel bleibt leer: Die Bewohner des Ankunftszentrums Ukraine sind ausgezogen. Foto: Steffen Maier

Das Ankunftszentrum Ukraine Meßstetten (AZ) ist geschlossen. Die letzten Bewohner sind am Montag, 30. September, aus der Einrichtung ausgezogen, die das Land und der Landkreis gemeinsam betrieben hatten. Jetzt ist der Weg für Neues frei.

Der Hintergrund der Schließung des Ankunftszentrums Ukraine (AZU): Die Zugangslage bei den Asylsuchenden war zuletzt aktuell verhältnismäßig entspannt gewesen.

Zudem hat der Landkreis Zollernalb in den vergangenen Monaten einiges an Unterbringungskapazitäten geschaffen, so dass momentan Kapazitäten für die vorläufige Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten zur Verfügung stehen, etwa im ehemaligen Vermessungsamt in der Balinger Charlottenstraße.

Rund 1000 Ukrainer pro Monat kommen an

Wobei die Zugangszahlen auf der Ebene der Erstaufnahme in den vergangenen Monaten wieder leicht gestiegen sind und durchschnittlich 1000 ukrainische Flüchtlinge pro Monat in Baden-Württemberg ankommen. In Meßstetten waren letztmals am 13. September ukrainische Geflüchtete aufgenommen worden.

Seither wurden allerdings alle Neuzugänge an der Pforte des Ankunftszentrums abgewiesen. Verlegungen aus anderen Kreisen und Einrichtungen gab es auch nicht mehr. Die letzten 37 Bewohnerinnen und Bewohner in der Erstaufnahme des Landes – sie stand in der Verantwortung des Regierungspräsidiums Tübingen – verließen das AZU am 25. September; sie wurden wurden anderen Landkreisen in Baden-Württemberg zugewiesen.

Die 33 Ukrainerinnen und Ukrainer, die in der Vorläufigen Unterbringung des Zollernalbkreises verblieben waren, wurden gemäß einem Verteilungsschlüssel, der sich an den Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden des Kreises orientiert, in die verschiedenen Gemeinden verlegt.

Die Adresse ist bereits umgestellt

Im übrigen haben Regierungspräsidium und Landkreis Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass Neuankömmlinge sich weiterhin auf den Weg ins Ankunftszentrum machen. Die Anlaufadresse auf der Ebene der Erstaufnahme ist umgestellt worden, und im Ankunftszentrum selbst informierten in den vergangenen Wochen Aushänge darüber, dass das AZ zum 30. September geschlossen werde.

Die Geflüchteten sind gut vernetzt untereinander

Im Landratsamt und im Regierungspräsidium geht man davon aus, dass die Nachricht über persönliche Kontakte weitergegeben wurde und wird – die ukrainischen Flüchtlinge, hat das Team des Ankunftszentrums immer wieder festgestellt, sind gut vernetzt. Die Beschilderung rund um das einstige Kasernenareal ist mittlerweile entfernt worden, ebenso die in Meßstetten und am Ebinger Bahnhof. In Gebäuden, die zuletzt nicht mehr genutzt wurden, haben der Rückbau und die Vorbereitung des Inventars für den Abtransport bereits vor Wochen begonnen.

Die verantwortlichen Mitarbeiter von Regierungspräsidium und Zollernalbkreis sowie die der bisherigen Dienstleiter haben auch weiterhin zu tun – und für einige Arbeiten, etwa größere Transporte, müssen möglicherweise Fremdfirmen beauftragt werden. Auch das vom Verein Pfotenengel betreute Tierasyl ist leer und das dortige Team mit Abbau und Umzug beschäftigt.