Sie kamen, um zu helfen – und mussten dann Angst um ihre eigene Gesundheit haben: In Schwenningen ist ein Rettungswagen Ziel eines Angriffs geworden.
Hässliche Szenen im Rahmen eines Rettungsdiensteinsatzes in Schwenningen. Die Polizei musste der Besatzung eines Rettungswagens zur Hilfe kommen, nachdem eine Personengruppe versucht hatte, das Fahrzeug zu stürmen.
Das war passiert: Am vergangenen Freitag wurde zunächst die Polizei mit mehreren Streifenwagen zu einem häuslichen Streit in die Neckarstraße gerufen. Vor Ort konnte die Lage beruhigt werden, anschließend alarmierten die Beamten den Rettungsdienst, um eine jüngere Frau zu untersuchen. Eine Rettungswagenbesatzung der Johanniter-Unfall-Hilfe kam deshalb vor Ort und nahm im Rahmen der Untersuchung die Frau sowie ein Kind zur medizinischen Versorgung in Obhut.
Als die Beamten die Einsatzörtlichkeit verließen, eskalierte die Situation kurzzeitig. „Eine Personengruppe wollte zu dem Kind im Rettungswagen“, erklärt Polizeisprecher Daniel Brill auf Anfrage. Die Aggressoren versuchten mit massiver Gewalt, in das Fahrzeug zu gelangen, wo sich die Sanitäter sowie Frau und Kind befanden.
Polizei muss erneut eingreifen
Die Besatzung des Rettungswagens setzte daraufhin einen Notruf ab – zugleich eilten die Polizeibeamten abermals an den Ort des Geschehens. „Die Kollegen konnten dann einschreiten“, so Brill. Seinen Informationen zufolge wurde von den Tätern der Türgriff an dem Fahrzeug zerstört.
Aber: Zu Schaden kam bei dem Zwischenfall glücklicherweise niemand. Das bestätigt auch eine Sprecherin des Regionalverbands der Johanniter: „Die Besatzung wurde nicht verletzt. Die Polizei war sehr schnell vor Ort.“ Die Rettungsorganisation muss nun aber klären, inwieweit der Rettungswagen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Polizei hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen.