Ministerpräsident Netanjahu Foto: dpa/Abir Sultan

Die Tötung der Nummer zwei der Islamisten-Organisation in Gaza hatte für Israel stets hohe Priorität. Mit einem Luftangriff zu diesem Zwecke nahm Israel eine hohe Zahl toter Palästinenser in Kauf.

Israel ist sich noch nicht sicher, ob Mohammed Deif, der Militärchef der islamistischen Hamas im Gazastreifen, bei einem Luftangriff tatsächlich getötet wurde. „Es besteht noch keine absolute Gewissheit“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv. Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass sie noch prüfe, ob Deif und Rafa Salama, der Kommandeur der Chan-Junis-Brigade, bei dem Luftschlag westlich von Chan Junis ums Leben gekommen seien. 

 

Das israelische Militär bombardierte Stunden zuvor ein abgezäuntes Objekt in der humanitären Zone zwischen Chan Junis und Al-Mawasi, das nach israelischer Darstellung als Basis für Hamas-Terroristen diente. Bei dem Angriff kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 90 Menschen ums Leben, weitere 300 wurden verletzt. 

Armee habe über zuverlässige Informationen verfügt

Die Armee habe über äußerst zuverlässige nachrichtendienstliche Informationen verfügt, dass sich Deif und Salama zum Zeitpunkt des Angriffs in der Basis aufhielten, sagte ein hochrangiger Militärvertreter in einem Online-Briefing für Journalisten. 

Die Angaben aller Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.