Eine besondere Aktion gab es am Eisweiher, der beliebten Naherholungszone in der Villinger Waldstraße.
Der Villinger Eisweiher in der Waldstraße liegt den Bürgern seit jeher als idyllischer Platz zum Verschnaufen am Herzen. Im Weiher gibt es einige Fischarten, über die eine Tafel am Ufer informiert, sowie eine Entenschar.
Mehrere Mitglieder der Anglergesellschaft haben am Samstagmorgen den Weiher abgefischt. Alle zwei Jahre heißt es für die Fische: umziehen. Dazu brauchen die Angler einen Kescher und Eimer sowie Wassertanks.
Mit Neoprenhosen an den Beinen und Gummistiefeln standen sie im Schlamm. Schon am Freitag konnte man sehen, dass der Zulauf des Weihers kein Wasser bringt und das Gewässer den Morast und Schlamm freigibt, der sich bildet. Manch ein Passant staunte über das Aussehen, denn lediglich einzelne Wasserlachen waren zu sehen.
Die „Kinderstube“
Die „Kinderstube für unsere Besatzfische“ nennt Christian Haas, Vorsitzender der Anglergesellschaft, das idyllische Gewässer an der Villinger Waldstraße. Für den Betrachter nicht sichtbar beherbergt der Eisweiher unter der Wasseroberfläche Schuppenkarpfen, Hechte, Rotaugen und Bitterlinge. Sie wurden vor zwei Jahren hier ausgesetzt und wuchsen heran.
Die Fische befinden sich nach dem Ablassen des Weihers im Ablauf, Mönch genannt, im Bereich der kleinen Insel. Die abgefischten Tiere ziehen nun in das Pachtgewässer an der Donau bei Neudingen oder in den Weiher bei der ehemaligen Jugendherberge im Stockwald um.
Problem mit Kormoran
Am Ufer warteten schon Anhänger mit Wassertanks. Rund 700 junge Fische wurden vor zwei Jahren eingesetzt. Nicht ganz so viele wurden jetzt umgesiedelt, weil der Kormoran auch in Villingen vermehrt auf Beute ist. Gewässerwart Tilo Päßler ist darüber nicht erfreut. „Die Kormorane sind weit aus ein größeres Problem als die Schwarzfischer.“ Laut Päßler muss diesbezüglich etwas geschehen.
Auf ein weiteres Problem weist Vorsitzender Haas hin. „Parasiten können ein ganzes Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen.“ Mit dem Herpes-Virus befallene Koi-Karpfen etwa hätten schon mehrfach große Fischsterben verursacht.
Auch Goldfische, so Angler Clemens Lang, findet man im Eisweiher. Sie wurden hier ausgesetzt, weil man sie zu Hause nicht mehr bedarf.
Die Umzugsaktion am Samstag nutzen die Angler überdies, den Unrat aus dem Gewässer zu räumen. Und im Frühjahr werden dann wieder junge Fische in den Eisweiher gebracht.
Der Verein
Die Anglergesellschaft Villingen
wurde 1919 gegründet. Eine erste Satzung wurde entworfen. Hauptinitiator und Vorsitzender war der Villinger Bürger Franz Xaver Veit. Pachtgewässer bei der Gründung war die Brigach in Villingen. Seit 1922 beziehungsweise 1925 tritt die Anglergesellschaft als Pächter der Donau bei Gutmadingen und Neudingen auf. Derzeitiger Vorsitzender ist Christian Haas. Weitere Infos: www.anglergesellschaft-villingen.de.