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Preise stark gestiegen /

Wie angespannt derzeit die Situation im Bereich des Holzmarktes ist, zeigte sich in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bei der Vergabe der Holzbauarbeiten im Zuge der Sanierung und des Anbaus am Schulgebäude in Niedereschach.

Niedereschach. Dass die Maßnahme betreuende Architekturbüro Möhrle & Möhrle hatte die umfangreichen Arbeiten ausgeschrieben. Die entsprechenden Unterlagen wurden von 13 Firmen angefordert. Nur zwei davon gaben ein Angebot ab. Grund für diesen geringen Rücklauf sei die Materialknappheit am Holzmarkt. Etliche Bewerber hätten von ihren Lieferanten keine Materialpreise zur Kalkulation erhalten.

Ortsbaumeister Hartmut Stern wies darauf hin, dass die Ausschreibung für dieses Gewerk angesichts in jüngster Zeit stark gestiegener Holzpreise sowohl ihm als auch Architektin Fee Möhrle "etwas Bauchweh" bereitet habe. Umso erfreulicher sei gewesen, dass das Ausschreibungsergebnis gezeigt habe, dass der "große Schuss durch die Decke" ausgeblieben sei.

Die aktuelle Kostenschätzung durch das Architekturbüro für den ausgeschriebenen Leistungsumfang belief sich auf 271 326 Euro brutto. Dass man nun als Ausschreibungsergebnis bei 257 426 Euro brutto gelandet ist, sei sehr erfreulich.

Rüdiger Krachenfels wunderte sich, dass angesichts der extrem gestiegenen Holzpreise das Ausschreibungsergebnis unter der Kostenschätzung lag. Fee Möhrle betonte, dass sie aufgrund der tagesaktuellen Geschehnisse sehr froh sei, dass das Angebot so erfreulich ausgefallen sei.

Markus Dietrich wies darauf hin, dass die im Oktober im Gemeinderat für dieses Gewerk freigegebene Summe niedriger war als das jetzige Ausschreibungsergebnis. Er bat darum, dass künftig in den Sitzungsvorlagen aufgeführt wird, welche Mittel ursprünglich für das zu vergebende Gewerk vorgesehen waren, welche Summe man aktuell im Leistungsverzeichnis errechnet hat und wie hoch dann genau die Angebotssumme ist. Diese Vorgehensweise sei aus seiner Sicht für ein transparentes Verfahren einfach unumgänglich. Stern entgegnete, dass es aus seiner Sicht ausreichend sei, wenn klar ist, dass man sich im Kostenrahmen bewege. Es sei weltfremd, zu erwarten, dass man im Baugewerbe, wo immer wieder während der Bauphase aufgrund aktueller Veränderungen und Problemstellungen auch kurzfristige Entscheidungen getroffen werden müssen, jede Veränderung im Gemeinderat extra beraten könne. Bei derartigen Großbaustellen, gebe es sehr viele ineinanderlaufende Prozesse. Fee Möhrle ergänzte, dass man bei der Ausschreibung und Vergabe von Arbeiten im Baugewerbe immer wieder auch unter einem großen Zeitdruck stehe. Die durch Corona bedingten Steigerungen bei den Holzpreisen, konnte man im Oktober noch nicht einpreisen.

Michael Asal pflichtete dem Ortsbaumeister in Bezug auf dessen Ausführungen, wie es im Baugewerbe laufe, zu. Wichtig sei für ihn, dass man sich im Kostenrahmen bewege. Man beklage sich ja auch nicht, wenn die Ausschreibung eines Gewerks ein günstigeres Ergebnis als die ursprüngliche Kostenschätzung erbringe. Peter Engesser störte sich daran, dass es bei den Vergaben oft so sei, dass besonders billige Angebote im Endeffekt doch etwas teurer wurden, weil in solchen Fällen sehr oft ein Nachtrag erforderlich werde.